10. DIE MACHT DER SPRACHE
Wie wichtig und bedeutungsvoll auch Menschenwort im Weben dieser Schöpfung ist, im Reich der grobstofflichen Ebenen, das gab ich schon bekannt.
Doch es ist dabei nicht erfaßt worden, wie weit der Einfluß formend geht und wie verheerend die Vernachlässigung wirken kann. Nicht nur das Einzelwort an sich wirkt stark beeinflussend und formend auf Eure Umgebung, sondern auch die Art, wie Ihr die Worte stellt und aneinanderreiht, wie Ihr sie auszusprechen Euch bemüht.
Also die Sprechart selbst wirkt stark auf Euere Umgebung. Ihr wißt, daß aus dem Worte alles kommt! Im Anfang war das Wort! Darauf wies ich schon hin. Und wenn in diesem Satze auch das Gotteswort gemeint gewesen ist, das urheilige Schaffenskräfte in sich birgt, so schwingt doch auch im Menschenworte, welches mit dem Menschen selbst erst durch das Gotteswort erstanden ist, wenn auch nicht eine Schaffenskraft, so doch eine gewisse Formungskraft, die bis zur feinen Grobstofflichkeit reicht und daraus dann zurückwirkt in die grobe Stofflichkeit.
Deshalb lernt, Eure Sprechart sorgfältiger zu beachten! Setzt Eure Worte so, wie sie in dem Gesetz der Schöpfung richtig schwingen, also in Harmonie verbleiben. Der gleichmäßige Rhythmus alles Schöpfungskreisens muß in Euren Sätzen klingen, wenn Ihr das Sprechen zu der Macht entfalten wollt, die Euch damit von Gott gegeben ist!
Ich will Euch helfen, die Gefahr der Nachlässigkeit zu erkennen, auf daß Ihr treu mit mir erfüllen könnt des Herrn Gebot: »Alles muß neu werden!«
Alles, nicht nur einiges! Und da nur das Falsche neu zu werden braucht, sagen diese Worte klar und deutlich, daß jetzt alles ohne Ausnahme falsch ist; denn sonst brauchte es nicht neu zu werden. Alles! Das ist kein Wort in diesem Falle, das als Alltagswort zu werten ist, sondern es ist ein Gottgebot, welches in seinem ganzen Sinne unverkürzt genommen werden will, ohne Einschränkung.
Und das ist es, was Ihr in seinem ganzen Ernste bisher noch nicht recht erfassen wolltet, worüber Ihr noch viel zu oberflächlich denkt. Daran krankt Euer großes Wollen, ohne Ausnahme, und das allein hält Euch zurück von dem Schritte, der unumgänglich nötig ist, ohne den Eure Entwickelung nicht zu vollenden geht.
Dieser für alles so entscheidungsvolle Schritt ist: unrichtiges Altes hinter Euch zurückzulassen, dabei nicht zu versuchen, etwas davon in das Neue mitzubringen oder es mit Neuem zu vermischen!
Ihr werdet nie erreichen, etwas von dem Neuen auch nur in den kleinsten Teil einer der alten Formen einzufügen in dem Wahne, damit neu zu werden!
Erfaßt erst einmal das als Wichtigstes für Euch, und sucht es restlos zu erfüllen, dann, aber nicht zuvor, kann Euch das Neue werden in Euch selbst! Erst dann könnt Ihr es auch verstehen und lauft nicht Gefahr, wieder zurückzugleiten in das Alte.
Ich will versuchen, Euch zu helfen; denn ich sehe, daß es Euch zwar nicht an großem Wollen und auch Eifer fehlt, das Neue aufzunehmen, daß Ihr Euch aber auch nicht dazu verstehen könnt, von diesem Alten wirklich ganz zu lassen, selbst auf die Gefahr hin, für den Anfang bei den Nebenmenschen als in Eueren Begriffen sonderbar seiend genannt zu werden.
Und diese Furcht, die Ihr Euch nicht gestehen wollt, sie ist vorhanden in sehr vielen Fällen. Sie ganz allein läßt Euch oft zögern, mein Wort darin zu erfüllen! Ihr könntet zu sehr auffallen, denkt Ihr bei diesem und bei jenem, und Ihr findet alle möglichen Einwände vor Euch selbst als tröstende Entschuldigung.
Aus Rücksicht gegen Menschen und sonstige Unbequemlichkeiten verengt Ihr Eure Grenzen der Erfüllung und denkt nicht daran, daß es dann gar keine Erfüllung ist, wenn auch nur eine kleine Stelle an dem Ganzen fehlt!
Ihr werdet niemals zum Gespött der Menschen werden, wenn Ihr ganz erfüllt, was von dem Lichte aus gefordert wird!
Ihr sollt ja allen Menschen vorbildlich vorangehen! Ihr sollt nicht warten, bis das Alte selbst zusammenbricht, um Euch dann willig allem Neuen anzuschließen, sondern Ihr müßt schon jetzt damit an Euch beginnen! Und dazu sollt Ihr auffallen, es ist gewollt, daß alle Menschen von Euch sprechen! Wenn das nicht wäre, würde auch kein Unterschied vorhanden sein. Das Fehlen dieses auffallenden Unterschiedes aber, sei es nun in Kleidung, in dem Wirken oder Eurem Wesen, müßte Euch nur zeigen, daß Ihr gleich den anderen noch immer in dem Alten, Falschen steht und daß Ihr bisher nicht vermochtet, Euch daraus hervorzuheben!
Mit meiner Hilfe sollt Ihr nun beginnen! Dazu will ich Schleier über Schleier lüften von Geheimnissen des Wirkens göttlicher Gesetze in der Schöpfung, die Euch trotz öfteren Hinweises noch nicht genug verständlich zu sein scheinen; denn Ihr legt zu wenig Wert darauf. Nehmt heute meinen Hinweis auf das Menschenwort, mit dem Ihr Eure Sprachen nach und nach entwickeltet! –
Das Wort formte sich im Gesetz und trägt deshalb viel mehr Bedeutung in sich, als Ihr anzunehmen wagt. Deshalb zeigte ich schon Gefahren leichtsinnigen Schwätzens oder frevelhafter Reden und nannte Euch die Früchte, die daraus erwachsen müssen in der Auswirkung der Schöpfungsurgesetze für den einzelnen wie für die Völker und die Rassen.
Aber dieser Einfluß eines jeden Wortes geht viel weiter, bis in anscheinend ganz kleine Einzelheiten. Es wird deshalb nur das Volk einen dauerhaften Höhepunkt erreichen, das mit seiner Sprache in dem Rhythmus göttlicher Schöpfungsgesetze schwingt! Dauernd auch nur dann, wenn seine Sprache stets darin verbleibt und nicht durch Künsteleien und Verstandesklügeleien sich daraus verdrängen läßt.
Ihr ahnt vielleicht schon jetzt, was darin schon gefrevelt wurde, welche Hemmung in dem Kreislaufe so manchen Volkes allein dadurch schon entstand.
Die Heranentwickelung der Ausdruckslaute bis zur Sprache ging zuerst in den Naturgesetzen schwingend ziemlich gleichmäßig voran. Da war und blieb alles in Ordnung, bis auch hier sich der Verstand einmischte und das reine Schwingen vollständig verschob und unterband.
Ihr dürft darüber aber nicht zu oberflächlich denken! Die einfachsten Naturvölker mit wenig Ausdruckslauten können weit harmonischer in den Gesetzen damit schwingen als die klügsten Völker in ihrer gezierten Art, sich mit den anderen zu unterhalten oder ihre Meinung kundzutun.
Die Menge Ausdrucksformen an sich tut es nicht, sondern die Art der Anwendung und die Zusammenstellung, Aneinanderreihung der einzelnen Worte gibt erst rechtes oder falsches Schwingen und bringt dessen Folgen. Das aber ist jetzt ebenso verbogen und aus diesem Grunde falsch wie alles, was der Menschengeist sich formte in der letzten Zeit.
Erlernen könnt Ihr aber eine Unterscheidung darin nicht, sondern Ihr könnt es nur empfinden! Ihr könnt es also erst erreichen, wenn Ihr Euere Empfindung wieder auferwecket habt und frei gebieten lasset in Euch selbst!
Aber ich will einen Hinweis geben, welchen Ihr als Prüfstein nehmen könnt. Schon seit Jahrhunderten wurde vom Lichte aus das Kommen eines Lichtgesandten hier auf Erden vorbereitet in allem, was für seine Aufgabe zur Hilfe nötig war. So auch die Sprache, die für eine Botschaft aus dem Lichte Grundbedingung ist, um sie in irdischer Vollendung dieser Erdenmenschheit zugänglich zu machen. Es mußte eine Sprache auf der Erde dazu vorbereitet werden, in den Schöpfungsurgesetzen möglichst rein zu schwingen, an deren Ausdruck später nicht wieder herumgebogen werden kann, damit die Botschaft rein verbleibe allezeit!
Zu diesem Zwecke wurde seit Jahrhunderten mit Sorgfalt schon die deutsche Sprache zu einer Vollkommenheit geführt, die mit dem gleichmäßigen Schwingen dieser Schöpfung sich verband und so die Lichteskraft am stärksten aufzunehmen fähig ist und sie auch weiterleitet ohne Trübung.
Deshalb ist nun die Botschaft aus dem Lichte in der deutschen Sprache festgelegt; denn eine andere Sprache hätte sie gar nicht in der Klarheit und der Schärfe wiedergeben können ohne Einengung, soweit es überhaupt angeht, das lebende Wort in eine grobstoffliche Form zu pressen!
Die deutsche Sprache gab durch Vorbereitungen, die in Jahrhunderten durch viele ganz besonders dazu Auserwählte und Begnadete erfolgten, wenigstens die Möglichkeit, daß nun der Bringer des lebenden Gotteswortes diese Sprache dazu nützen konnte, um seine Aufgabe auch darin hier auf Erden zu erfüllen.
Aus diesem Grunde ist die deutsche Sprache meiner Botschaft in der Satz- und Wortstellung die einzige, für alle Zukunft vorbildliche Ausdrucksweise, da sie rein in den Schöpfungsgesetzen schwingt!
Sie kann und soll in ihrer Form und Ausdrucksweise einst als Lehrgrundsatz für die zum Höhepunkt heranreifende deutsche Sprache gelten, die das später hier auf Erden führende Volk verwenden muß, da sie nur in dieser und in keiner anderen Art die höchste Aufbau- und Erhaltungsfähigkeit in sich trägt, die alle machtvollen Hilfen aus dem Schöpfungsweben zugeführt erhält!
Macht Euch nun klar, was das besagt. Die Sprache in dieser Form schöpft die stärksten Kräfte, wirkt damit bildend und formend auf Euere Umgebung so, wie es der Schöpfer haben will, was stets und nur zu Eurem größten Nutzen ist, zum Frieden und zum Glück.
Verbiegt Ihr diese Art der Sprache wieder, so schöpft sie dann nicht mehr die Stärke aller Kräfte, formt auch wiederum die Dinge ebenfalls verbogen.
Deshalb befleißigt Euch, die Sprache richtig zu erfassen und sie aus Eueren Empfindungen heraus natürlich schwingend zu verwenden, bei allem, was Ihr denkt oder in Rede formt. Ihr werdet damit fördernd in der Stofflichkeit; denn reine Formen lassen sich auch nur mit reiner Sprache bilden!
Diese reine Art im Schöpfungsschwingen ist Euch durch die Botschaft vorbildlich gegeben! Erhaltet sie der Menschheit und bewahrt sie treu, laßt sie Euch nie verbiegen und versucht, die Art Euch selbst zum Eigentum zu machen, dann werdet Ihr erfolgreich auf der Erde wirken, aus vorbildlichem Sein zum Heile aller Völker!
Es wird Euch damit selbst schon klar, daß Dialekte einer Sprache falsch sind und nur Schaden bringen müssen, weil Reinheit dieser Sprache fehlt, die nur wie überall in der Vollkommenheit sich zeigen kann.
Bei jedem Dialekt ist Grund dazu entweder eine Nachlässigkeit, die die ursprüngliche Reinheit der Sprache in einem Sichgehenlassen wieder herabzog, oder es war das Stehenbleiben auf einer der notwendigen, natürlichen Entwickelungsstufen der betreffenden Sprache, ein Nicht-mehr-weiter-Schreiten, ein Sichsträuben gegen das Gesetz andauernder Entwickelung zur höchsten Blüte der Reinheit in allem, also auch in der Sprache.
Beide Möglichkeiten sind verwerflich und gegen das Schöpfungsurgesetz gerichtet, so auch das Festhalten an den Dialekten und das Pflegen derselben aus liebevoller Achtung oder … träger Gewohnheit. Alles darin ist falsch, gleichviel, aus welchen Gründen es geschieht! Und da das Falsche niemals aufzubauen fähig ist, sondern nur Schaden oder wenigstens Hemmung bringen kann, was an sich ja auch schon Schaden ist, so soll es nach und nach vermieden werden, damit der Mensch in Zukunft auch nur Nutzbringendes für die Schöpfung wirkt und nicht mehr Schädling bleibt.
Also auch das Pflegen eines Dialektes ist ein Festhalten an Unvollkommenem, das wiederum nur Unvollkommenes zu bilden fähig ist. Und es bildet, formt auf jeden Fall, gleichviel, ob Ihr die Dialekte aus Gedankenlosigkeit oder bewußt zu pflegen Euch entschließt, es formt mit oder ohne Euer Wollen. Und da es Unvollkommenes nur formen kann, der eignen Art entsprechend, so sind die Dialekte schädlich, niemals nützlich!
Bedenkt nur, was Ihr damit tut, und richtet Euch darnach. Die Wirkungen können verheerend werden.
Man sagt oft, daß die Sprachen auch der Art der Menschen sich ganz nah verwandt erweisen, und das ist richtig. Das findet man nun aber nicht nur bei verschiedenen Nationen, sondern auch im deutschen Volke selbst bei allen Dialekten, den verschiedenen Sprecharten einer einheitlichen Sprache!
Doch es ist nicht so, daß die Art der Menschen diese Sprechart formt, sondern die Sprechart bildet sich die Menschen! Die Macht der Formung und der Bildung liegt nur in dem Wort, der Sprache, oder schärfer ausgedrückt in deren Sprechart durch die Menschen! Die so heraustretenden, auffallenden Eigenarten mancher Menschengruppen unterschiedlicher Dialekte sind erst aus den Dialekten hervorgegangen, sie haben sich durch diese erst zu ihrer Eigenart entwickelt mit der Zeit, nicht aber umgekehrt.
Ein schwerfälliger Dialekt wird schwerfällige Menschen bilden, ein gefälliger Dialekt, den es allerdings gar nicht gibt, da nur eine vollendete Sprache wirklich gefällig sein kann, wird nie schwerfällige, plumpe Menschen bilden können, während eine oberflächliche Sprechart auch oberflächliche Menschen bringt.
So kann ein jeder Mensch gar leicht bis in die Feinheiten genau beobachten, wer daran etwas lernen will. Ihr werdet schnell erkennen, wie ungeahnt in ihrer Stärke jede Wirkung der Verwendung Eurer Menschenworte ist auf die gesamte Stofflichkeit, namentlich rückwirkend auf Euere nächste Umgebung selbst.
Aber nicht nur in der groben Stofflichkeit könnt Ihr die Folgen sehen, sondern Ihr vermögt auch irdisch unsichtbare Strömungen bald zu erkennen. Wenn Euer Sprechen ganz harmonisch mit dem Schöpfungsschwingen ist, so wird um Euch die Harmonie sich geltend machen mit der Zeit, Schönheit und Anmut werden darin auferstehen und erblühen.
Die größte Schönheit und die beste Anmut aber wird sofort verletzt durch Dialekt oder durch mangelhafte Aussprache, es fehlt darin die Reinheit, und das macht sich fühlbar!
Ohne Ende würden die Erklärungen, wenn ich eingehender darüber sprechen wollte; doch die kurzen Angaben werden Euch wohl genügen, um nun selbst in dem Beobachten, im Forschen und Erkennen weiter vordringen zu können. Ihr werdet überall Bestätigung in dem Erleben finden.
Aber es ist fast nichts, wobei Ihr nicht versucht, in alles Neue, das ich Euch schon gab, mit frohem Wollen wieder Altes einzuflechten! Namentlich bei den kleinen Wünschen, die ich Euch als Ratschlag so oft gab.
Ihr überseht darin auch immer wieder das, was ich so oft erwähnte: daß in dem Kleinen und dem Einfachen die wahre Größe ruht!
Und da Ihr vieles Kleine, Einfache mit großer Zähigkeit im Alten festzuhalten sucht, vielleicht gedankenlos, den Blick nach Großem, Fernem nur gerichtet, so werdet Ihr niemals den eigentlichen Anfang machen können zu dem Großen oder dem, was Euch so groß erscheint und das doch nur die Folge alles Kleinen ist.
Deshalb strengt Euch nun an, zuerst die Grundfehler alles Verbogenen zu finden und als erstes zu entfernen, damit abzubrechen, in ihnen alles Alte zu zertrümmern, damit Ihr dann das Neue voll erfassen könnt, ohne es zu trüben mit den Resten aus dem Alten.
Ihr werdet in dem anscheinend nur Nebensächlichen und Kleinen oft die Hebel zu den größten Dingen finden, was eine Folge aller Einfachheit der Gottgesetze ist. Werdet deshalb einfach im Empfinden, so werdet Ihr auch sehr schnell Klarheit haben über alles und könnt gar nicht irregehen wie bisher. Aber es ist hohe, höchste Zeit dazu, wenn Ihr erfüllen wollt in Gottes allheiliger Kraft; denn ohne Einfachheit könnt Ihr sie nicht erhalten, noch viel weniger verwerten!