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Зов к духу

159. DIE URKÖNIGIN

Es schwingt schon immer in den Menschen ein Wissen von der Urkönigin, die von manchen auch Urmutter genannt wird oder Himmelskönigin. Es gibt der Bezeichnungen dafür noch viele, und, wie immer, stellen sich die Menschen mit der Bezeichnung auch irgend etwas ganz Bestimmtes vor, das der jeweiligen Bezeichnung ungefähr entspricht, die ja nur dazu da ist, um ein Bild davon im Geiste zu erwecken.

Dieses Bild richtet sich dann natürlich immer nach der jeweiligen Art einer Bezeichnung und nicht als letztes stark auch nach der Wesens- und der Bildungsart des Menschen, welcher nach dem Hören in sich das Bild auferstehen läßt. Immer aber wird jede andere Bezeichnung auch ein anderes Bild erstehen lassen. Es ist dies bei dem Menschengeiste gar nicht anders möglich. Die Bezeichnung in dem Worte erweckt ein Bild, und das Bild wieder formt dann weiter folgernd den Begriff. In dieser Reihenfolge liegt der Bewegungskreis des Erdenmenschen, oder besser gesagt, des erdinkarnierten Menschengeistes.

Ist er dann von der Erde abgeschieden, so fällt für ihn auch die Bezeichnung in dem Worte weg, wie sie der Erdenaufenthalt bedingt und kennt, und es verbleibt ihm noch das Bild, welches bei ihm dann den Begriff zu formen hat.

Das irdische Wort und das Bild, das im Geiste ersteht, sind also für den Menschengeist die Hilfsmittel dazu, um den Begriff zu formen. Zu diesen Hilfsmitteln gesellen sich zuletzt noch Farbe und der Ton, um den Begriff erst richtig zu vervollständigen. Je höher der Menschengeist in der Schöpfung kommt, desto stärker treten dann Farbe und Ton in ihren Wirkungen hervor, die beide in Wirklichkeit nicht zwei getrennte Dinge, sondern nur eins sind. Dem Menschen erscheinen sie nur als zwei, weil er in seiner Erdenart nicht fähig ist beides als eins zu erfassen. –

Die Mitwirkung der Farbe und des Tones zur Bildung eines Begriffes finden wir aber auch hier auf Erden schon in dieser Grobstofflichkeit, wenn auch im Verhältnis nur schwach angedeutet; denn oft spielt bei Bildung des Begriffes über einen Menschen eine nicht zu unterschätzende, wenn auch dem Menschen in den meisten Fällen unbewußte Rolle dessen Auswahl in den Farben für seine Umgebung und seine Kleidung.

Und bei dem Sprechen wird durch die dabei angewendete wechselnde Tonart unwillkürlich oder auch gewollt dieses oder jenes Gesagte förmlich unterstrichen, hervorgehoben und, wie man ganz richtig sagt: »betont«, um mit dem Gesagten einen ganz besonderen »Eindruck« zu erwecken, was nichts anderes bedeutet, als den rechten Begriff in dem Zuhörenden damit erstehen lassen zu wollen.

Das wird auch in den meisten Fällen erreicht, weil es dem Zuhörenden tatsächlich erleichtert, sich bei entsprechender Betonung eine richtigere »Vorstellung« von dem Gesagten zu machen.

Nicht anders ist es natürlich auch mit den Folgen der verschiedenen Bezeichnungen über die Urkönigin. Mit der Bezeichnung Urkönigin ersteht ein ganz anderes Bild als bei der Bezeichnung Urmutter. Auch gibt Urkönigin ohne weiteres einen gewissen und berechtigten Abstand, während Urmutter inniger verbinden will.

Überdies wird alles gerade darüber dem Menschen immer nur ein schattenhafter Begriff bleiben müssen, da er mit jedem Versuche zum Verstehen nur eine ungeheuere Verengung und Verkleinerung des Eigentlichen herbeiführen kann, die ihm nicht das gibt, was es ist!

Ich will jedoch trotzdem etwas darüber sagen, weil sonst die ungesunde Phantasie der Menschen, angeregt und richtunggebend auch gelenkt durch ihren Dünkel, Vorstellungen davon schafft, die wiederum wie immer dabei irgendwelche Wichtigkeit und Wertschätzung des Erdenmenschengeistes auffallend in den Vordergrund zu drängen suchen.

Damit dies nicht geschehen kann und Irreführungen vermieden werden, will ich darüber einmal sprechen, namentlich da auch in den jetzt schon davon bestehenden Vorstellungen viel Falsches liegt.

Zu viel eigenes Denken und Wünschen der Menschen spielt da hinein. Und das bringt immer Verworrenheit, wenn es sich um Dinge handelt, die sich der Mensch überhaupt nicht erdenken kann, sondern die er einfach nur von oben her gereicht zu erhalten vermag, vorausgesetzt, daß er in sich den Boden zum Empfang bereitete, zu dem Demut gehört, die der Mensch der Jetztzeit nicht besitzt.

Um die Verworrenheit noch zu vergrößern, nennen viele Menschen auch die Erdenmutter Jesu Himmelskönigin, was bei einigem Begreifen von den straffen Schöpfungsurgesetzen gar nicht hätte möglich werden können, weil ein Erdenmenschengeist, wie es Maria von Nazareth war, niemals Himmelskönigin zu werden vermag!

So war auch mit den Eingebungen und Erscheinungen, die manche Künstler und andere Menschen von der Himmelskönigin mit der Krone hatten, niemals Maria von Nazareth gemeint, wenn es sich dabei überhaupt um von oben gegebene Bilder handelte. In vielen Fällen waren es ja nur eigene Phantasiegebilde.

Die echten Erscheinungen aber zeigten stets Bilder über Elisabeth mit dem Knaben Parzival oder auch ohne diesen. Es waren nur bewegliche Bilder, von Führern gezeigt, niemals Elisabeth selbst, die von Menschen nicht erschaut werden kann.

Diese Bilder aber blieben von den Menschen stets unverstanden. Die Himmelskönigin war es schon, darin hatten sie recht; denn zu ihr haben sie ja auch meistens ihre Sehnsucht gerichtet und ihre Bitten; aber diese war nicht gleichbedeutend mit Maria von Nazareth. Dabei haben die Menschen wieder etwas selbst zusammengestellt, ohne den eigentlichen und wahren Zusammenhang zu finden. Sie machen es leider nur immer so, wie sie es sich denken, und wähnen, daß es dann auch richtig sein muß, während sie bis in das Göttliche hinein zu denken gar nicht fähig sind.

Auch hierin haben die Erdenmenschen viel Unheil angerichtet in der Anmaßung ihres Eigenwissenwollens und erschwerten damit Maria von Nazareth deren Weg unsagbar. Es war eine Qual für sie, mit diesen falschen Wegen der Erdenmenschen durch diese selbst so zwangsweise verbunden zu werden.

Derartige Irrtümer haben ihren ganz verständlichen Ursprung wieder in der größten lichtfeindlichen Seuche der Menschengeister, in deren Geistesträgheit, die sie unter der Herrschaft des Verstandes entweder zu dünkelhaften Erdgebundenen macht, oder bei religiösem Wollen in das Entgegengesetzte schlagen läßt, in alles für möglich haltende kindische Vorstellungsarten. Ich nenne es ausdrücklich kindisch, weil es nicht kindlich ist; denn das Kindliche hat viel gesündere Formen in sich, während das dünkelhafte Erdgebundene wie auch die kindische Vorstellungsart nur ungesundes, abgehacktes Stückwerk ergeben.

Deshalb rufe ich auch heute wieder: Lernt empfangen, Menschen, dann erst könnt Ihr wirklich groß in dieser Schöpfung werden!

Darin liegt alles für Euch, wenn Ihr glücklich, wissend werden wollt. Doch dazu müßt Ihr Euch bequemen, sonst könnt Ihr nichts erhalten. Und deshalb blieb es Euch bisher versagt, die eigentlichen Köstlichkeiten dieser Schöpfung zu genießen.

Heute kann ich Euch, die Ihr empfangen wollt, so manches nun erklären, wenn Ihr den Vortrag über »Das Wesenhafte« richtig aufgenommen habt; denn dieser macht Euch fähig, mich auch zu verstehen. Er mußte den Erklärungen vorausgehen, welche nun folgen werden nach und nach.

Auch ich sprach in der Botschaft schon von der Urkönigin der Weiblichkeit, welche den Namen »Elisabeth« trägt. Die Bezeichnung Urmutter ist auch für sie ganz richtig angewendet, nur muß sich der Mensch dabei auch das Richtige vorstellen, wenn er der Wahrheit im Begriffe nahekommen will.

Das »Sichvorstellen« ist das Bild, von dem ich sprach, welches das Hilfsmittel bildet für die Begriffsformung in der Tätigkeit des Menschengeistes.

Laßt nun erst einmal vor Euch meine Vorträge über das Wesenhafte auferstehen, in denen ich sagte, daß das Weibliche, also damit auch das Weib, stets den Übergang, die Brücke bildet von einer Schöpfungsstufe zu der anderen, abwärts und aufwärts!

Das ist ein Gesetz, das einsetzt an der Stufe, wo das Ichbewußtsein der einzelnen Wesensarten einzusetzen fähig wird. Und diese Stufe ist zuerst im Göttlichen, in der göttlichen Region!

Ihr wißt ja, Gott allein ist wesenlos!

Alles andere ist wesenhaft. Dazu gehören in erster Linie als Säulen des Thrones die Erzengel. Diese schwingen noch vollkommen und allein im Willen Gottes, ohne etwas anderes zu wollen aus sich selbst. Und da es nichts gibt, was sich in der Schöpfung nicht nach dem Gesetze Gottes selbsttätig in Form verwandeln würde, so tragen diese Engel, die keinen Willen aus sich selbst heraus betätigen, sondern nur in dem Willen Gottes schwingen, Flügel, also Schwingen!

Die Schwingen sind der formgewordene Ausdruck ihrer Art und ein Beweis dafür, daß sie rein im Gotteswillen schwingen und nichts anderes wollen. Würden sie sich darin ändern, was nur in weltenweiter Entfernung von Gott möglich wäre, wie einst Luzifer, so müßten ihre Schwingen selbsttätig verkümmern und zuletzt dann ganz erstarrend abfallen, sobald ein Schwingen in dem Gotteswillen gar nicht mehr vorhanden ist.

Und je reiner sie im Gotteswillen schwingen, desto leuchtender und reiner sind auch ihre Schwingen!

Wo aber Ichbewußtsein auferstehen kann, dort fallen diese Schwingen fort, und bei den Geistern sind sie überhaupt von vornherein gar nicht entwickelt, weil das Geistige eigenes Wollen zu entwickeln hat und nicht bedingungslos im Gotteswillen schwingt.

Ihr braucht Euch dabei nur an den Gedanken zu gewöhnen, daß in der Schöpfung alles ohne weiteres tatsächlich ist, und in dem Wesenhaften um so ausgeprägter, weil dort eigenes Wollen gar nicht in Betracht kommt, sondern alles darin ohne Vorbehalt sich einfügt in den Gotteswillen.

Gerade in dem Umstande lieget aber eine Kraft, die Ihr Euch gar nicht denken könnt. In dem Sichselbstaufgeben oder Hingeben wurzelt die Macht, auch das, was Ihr Natur nennt, umzuformen. –

Doch von der Urkönigin will ich zu Euch sprechen!

Im Göttlichen, zwischen den Erzengeln und den sichselbstbewußt-gewordenen Ewigen, welche die Alten in der Göttlichkeit genannt werden, die vor den Stufen des Gottesthrones ihr Bestehen haben, dort, wo die Gralsburg in der göttlichen Sphäre sich befindet, ist eine Wandlung nötig, die Welten umfaßt.

Ihr dürft Euch das Bild nicht zu klein vorstellen. Weltenweiten liegen zwischen den Erzengeln und dem Ausgangspunkte der göttlichen Sphäre, wo die Gralsburg in dem Göttlichen seit Ewigkeit verankert ist, wo also die Grenze der unmittelbaren Wirkung der Ausstrahlungen Gottes ist.

Das hat mit dem Teile der Gralsburg nichts zu tun, die Euch bisher bildhaft bekanntgegeben wurde als das Höchste in der Schöpfung; denn dieser Euch durch Schilderung bekannte Teil ist erst in dem Urgeistigen, außerhalb der unmittelbaren Gottesausstrahlungen.

Die Stufen des Gottesthrones aber bis dahin nur umfassen allein schon Weltenweiten, und in Wirklichkeit auch Welten.

Wie Ihr nun aus dem Vortrage »Weib und Mann« bei einigem Nachdenken schon selbst entnehmen könnt, ist es notwendig, daß bei jeder Wandlung in der Schöpfung unbedingt als Brücke das Weibliche vorhanden sein muß! Dieses Gesetz ist auch in der göttlichen Sphäre nicht umgangen.

Die ewigen Alten im Göttlichen, die an der Grenze der göttlichen Sphäre sichselbstbewußt werden konnten, weil die große Entfernung von der unmittelbaren Gottesnähe es dann zuließ, hätten nicht sein können, ebensowenig die Formung der Erzengel, wenn nicht die Urkönigin als Urweiblichkeit vorher stehen würde als Mittlerin zu dieser Wandlung und Formung, als notwendige Brücke.

Natürlich hat das mit irdisch-grobstofflicher Art und Denken gar nichts zu tun. Es ist dabei überhaupt nichts Persönliches, sondern es ist viel größeres Geschehen darin, das Ihr Euch wohl niemals werdet vorstellen können. Ihr müßt dabei zu folgen suchen, wie es irgend möglich ist.

Elisabeth ist die allererste göttlich-wesenhafte Ausstrahlungs-Verkörperung, die als einzige darin die idealste weibliche Gestaltungsform annahm. Sie ist also die Urgestaltung der Ausstrahlung der Gottesliebe, die als erste in ihr Gestaltung trägt!

Jesus ist die Gestaltung der lebendigen, wesenlosen Gottesliebe selbst, als ein Teil aus Gott.

Ich spreche nur von diesen Dingen, damit kein falsches Bild in Euch ersteht und Ihr den weiteren Zusammenhang von jener Stelle aus, wo Ihr in Eurem Begreifen aufwärtsgehend zurückbleiben müßt, wenigstens ahnen könnt, wenn Ihr dabei zu Grunde legt, daß die Gesetze auch dort weiter oben einheitlich verbleiben, da sie ja von dort aus kommen. Sie sind dort sogar noch viel mehr vereinfacht, da sie sich erst späterhin nach unten gehend in den vielen Abspaltungen auch zersplittern müssen und deshalb weitverzweigter aussehen, als sie es wirklich sind.

Wenn ich Euch sage, daß jede Empfindung, jede Bewegung dort oben zu einem Geschehen wird, das seine Wirkung strahlen läßt in alle Welten und sich herabsenkt auf Milliarden kleinerer Persönlichkeiten, neben allem Sachlichen, so sind dies mangelhafte Worte, die ich Euch darüber geben kann, nur Worte Euerer eigenen Sprache, aus denen heraus Ihr Euch eine Vorstellung zu machen versuchen müßt.

Die eigentliche Größe der Sache selbst ist ganz unmöglich in Worten wiederzugeben, kaum anzudeuten. –

Dort also ist die Urkönigin.

Sie hat ihren Ursprung im Göttlichen, besitzt das große Göttlich-Wesenhafte der Erzengel und trägt trotzdem das eigene Ichbewußtsein in verklärter Weise in sich. Neben ihr sind die Erzengel und weiter abwärts die ewigen Gärten aller Tugenden, in denen je eine Hauptgestaltung wirkt, als oberster davon der Garten der Reinheit, der »Reinen Lilie«, zu Füßen der Urkönigin, aus ihren Strahlungen hervorgegangen.

Am untersten Ende dieser Göttlichen Sphäre sind dann die Ältesten, die nur die Alten oder Ältesten genannt werden, weil sie ewig sind, und also immer waren, von Ewigkeit her, wie die Gralsburg im Göttlichen als Verankerung der Ausstrahlung Gottes, die gleich ihm ewig war und ist, und wie es auch Elisabeth ist, die Urkönigin der Weiblichkeit.

Doch sie ist Jungfrau! Trotzdem sie Urmutter genannt wird und Parzival sie Mutter nennt. Ein göttliches Mysterium, das der Menschengeist überhaupt niemals verstehen wird, dazu ist er zu weit entfernt und muß es immer bleiben. Sie ist im Göttlichen das Urbild aller Weiblichkeit, nach der die Weiblichkeit der Urgeschaffenen als Ebenbilder sich formte.