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Зов к духу

170. DAS TRAUTE HEIM

Tausendfach sind die Verschlingungen, in denen sich die Menschen winden mit anscheinender Behaglichkeit. Nur die, welche das Gottesgesetz geistiger Bewegung in sich fühlen und zu dem Erwachen drängen, empfinden die Bindungen in äußerst schmerzhafter Weise, weil diese erst dann einschneiden, wenn der so Eingesponnene versucht, sich davon freizumachen.

Und doch ist dieses Freimachen das einzige, was Rettung bringen kann vor dem Versinken in geistigen Todesschlaf!

Ihr werdet diese meine Worte heute kaum in ihrer ganzen einschneidenden Wahrheit recht verstehen, weil die Menschheit darin zu sehr sich selbst einschnürte und kaum noch eine Möglichkeit zu einem freien Ausblicke daraus oder zu einem vollen Verständnisse dafür haben kann.

Deshalb werden die Bande nun zerschnitten von der Gottgerechtigkeit, zerschlagen, wenn es auch sehr schmerzhaft für die Menschen sein muß, qualvoll, wenn es gar nicht anders zu sein vermag. Erst nach dem Zerschneiden und dem Abfallen der Bande und Einschnürungen seid Ihr dann fähig, meine Worte richtig zu erfassen, im entsetzensvollen Rückblicke auf Euer bisheriges falsches Denken!

Ich will Euch aber trotzdem aus dem Vielfachen einige kleine Beispiele herausgreifen, die Euch vielleicht doch eine Ahnung bringen können.

Nun blickt einmal mit mir in das heutige Menschenleben: Es ist richtig, wenn die Kinder treu behütet und bewacht durch ihre Kinderzeit geleitet werden, wenn der heranwachsenden Jugend durch entsprechende Ausbildung das Rüstzeug für die Wege durch das Erdenleben mitgegeben wird.

Doch dann muß jedem Einzelmenschen auch die Möglichkeit verbleiben, sogar gegeben werden, sich selbst von dem kleinsten Beginnen an emporzuarbeiten. Es darf ihm nicht von Anfang an alles bequem gemacht werden!

In dem Bequemmachen oder Erleichtern liegt die größte Gefahr als Förderung zu geistiger Trägheit! Und das ist bisher in gutwollendem Familiensinne stets geschehen.

Gift ist es schon für einen Menschengeist, wenn er als Kind im Glauben auferzogen wird, daß er Besitzrecht hat an Erdengütern, die die Eltern sich erwarben.

Ich spreche jetzt von Schäden in rein geistiger Beziehung, was das Eigentliche bei allen Betätigungen eines Menschen ist. Das muß ihm auch in Zukunft stets bewußt verbleiben, wenn er und seine ihn umgebenden Verhältnisse wirklich gesunden sollen.

Doch auch in irdischer Beziehung würde eine Änderung darin sofort sehr vieles umgestalten und so manches Übel aus dem Wege räumen. Nehmen wir zum Beispiel an, ein Kind würde gesetzlich auch nur Anspruch darauf haben, bis zu einem ganz gewissen Alter den Schutz und die Fürsorge der Eltern zu genießen mit einer entsprechenden Ausbildung, dann aber bleibt es lediglich freier Wille der Eltern, wie sie über ihr persönliches Eigentum verfügen wollen.

Wie anders würden so viele Kinder dadurch allein schon werden! Wieviel mehr eigenes Streben würde da erstehen müssen, wieviel mehr Ernst für das Erdenleben, welch erhöhter Fleiß. Und nicht als letztes auch mehr Liebe zu den Eltern, die lange nicht so einseitig verbleiben könnte, wie sie heute oft sich zeigt.

Opfer der liebenden Eltern erhalten damit auch noch viel höheren Wert, da sie dann tatsächlich nur aus freier Liebe heraus erfolgen, während solche Opfer heute von den Kindern oft gar nicht gewertet werden, sondern als ganz selbstverständlich nur erwartet und gefordert, ohne daß sie rechte Freude auszulösen fähig sind.

Die Änderung darin würde ohne weiteres schon dazu beitragen, wertvollere Menschen mit größerem Selbstbewußtsein, stärkerem Geiste und erhöhter Tatkraft zu erziehen.

Aber auch Verbrechen würden oft vermieden werden, wenn kein Besitzrecht an ein persönliches Vermögen anderer besteht.

Kindern tritt es näher, sich die Liebe ihrer Eltern zu erwerben, anstatt auf die Kindschaft und auch deren Rechte zu pochen, die sowieso einen ganz anderen Sinn hat, als heute angenommen wird, da Kinder dankbar sein müssen, daß ihnen ihre Eltern die Gelegenheit zur Erdinkarnierung gaben, auch wenn die Ablösungen und die Förderungen dabei gegenseitig sind, wie es in allem bei der Auswirkung der Gottgesetze ist.

In Wirklichkeit sind diese Kinder ja doch alle ihren Eltern fremde Geister, Eigenpersönlichkeiten, welche nur durch ihre Gleichart oder irgendeine frühere Verbindung für die Inkarnierung angezogen werden konnten.

Die Erdeneltern bieten Schutz und Hilfe für die Zeit, welche der Geist braucht, um seinen neuen Erdenkörper vollwertig und selbstverantwortlich zu führen, dann aber muß der Erdenmensch ganz frei auf sich gestellt verbleiben, sonst vermag er nie so zu erstarken, wie es für ihn nützlich ist im großen Schwung der Gottgesetze. Er soll kämpfen und Widerstände haben, um in deren Überwindung geistig aufwärts, höhenwärts zu kommen.

Eine Änderung in dem bisherigen Anrechtsgedanken eines Kindes an den Besitz der Eltern würde aber noch viel mehr Auswirkungen haben als die schon genannten, vorausgesetzt, daß aufbauende Staatsleitungen sich in ihrem Wirken für das Volk entsprechend einfügen und bahnbrechend den Eltern wie den Kindern dazu helfen.

Auch der Erwerbssinn jedes einzelnen muß damit anders sich entwickeln. Heute suchen viele Menschen ihren Besitz immer mehr zu vergrößern, nur um dann den Kindern ein leichteres Leben zu verschaffen, um ihn also den Kindern zu hinterlassen. Alles Sinnen und Trachten steht nur darauf und wird der Grund zu egoistischem Anhäufen irdischer Güter.

Wenn das auch nicht vollkommen wegfallen wird, da dieser oder jener doch noch diesen Sinn seiner ganzen Lebenstätigkeit zu Grunde legt, so würde es aber auch viele andere geben, die ihrer irdischen Betätigung ein höheres und allgemeineres Ziel setzen, zum Segen vieler.

Dann fallen die unsittlichen Berechnungsehen fort wie auch der Betrug der traurigen Mitgiftjägerei. So vieles Üble wird von selbst damit zerfallen und Gesundheit an die Stelle treten, Ehrlichkeit innerer Empfindung kommt zur Geltung, und die Ehen werden echt! Es wird von vornherein mit viel mehr Ernst an einen Ehebund herangetreten.

Der heranwachsenden Jugend soll Gelegenheit geboten werden, ihre Geisteskräfte zur Erwerbung ihrer Lebensnotwendigkeiten entfalten zu müssen, nicht nur zu können! Das allein würde das Rechte sein; denn dann, aber auch nur dann kommt sie geistig voran, weil sie sich geistig regen muß.

Statt dessen wird aber so vielen Kindern von den Eltern oder anderen Familienangehörigen gerade dieser für sie zu geistiger Gesundheit notwendige Weg zu sehr erleichtert, er wird den Betreffenden so bequem wie irgend möglich gemacht. Das nennt man dann Familiensinn und Liebe, oder auch Familienpflicht.

Ich will die Schäden nicht aufzählen, die dadurch entstehen auch bei bestem Wollen; denn auch jeder gute Mensch braucht hier und da zur Stärkung Anstöße von außen her und Zwang. Freiwillig würde er sich selten nur in eine Lage stellen, wo er gezwungen ist, sich anzustrengen, alle Geisteskräfte aufzuwenden, um der Lage Herr zu werden und sie gut zu lösen. Er würde in den meisten Fällen, wenn er eine Wahl hat, den dafür bequemsten Weg erwählen, um es leicht zu haben, was ihm aber geistig keinen Nutzen bringt.

Die Selbstachtung, sein Selbstvertrauen aber wird erhöht, wenn er mit Mühe und mit Fleiß sich irdisch selbst emporringt und das alles eine Folge seiner Arbeit ist.

Er schätzt dann den Besitz viel mehr in rechtem Sinne, schätzt die Arbeit und auch jede kleinste Freude, bewertet auch jede Gefälligkeit von anderen entsprechend, und kann sich viel lebendiger erfreuen als ein Mensch, dem vieles ohne Mühe in den Schoß geworfen wird und der die Zeit nur damit auszufüllen braucht, um sich Zerstreuung zu verschaffen.

Zu dem rechten Strebenkönnen muß man zu verhelfen suchen, wenn man wirklich helfen will. Man darf niemand die Früchte ohne ganz bestimmte Pflichten in den Schoß werfen, welche ein anderer in seinen Mühen sich erwarb.

Natürlich können Eltern ihren Kindern immer noch alles schenken, wenn sie wollen, oder können ihnen aus falscher Liebe heraus den Sinn und die Zeit ihres ganzen Erdenlebens opfern, können sich zu deren Sklaven machen; denn es bleibt ihnen darin der freie Wille, aber da sie kein irdisches Gesetz darin zu etwas zwingen wird, tragen sie in der Wechselwirkung des Gotteswillens die volle Verantwortung dafür ganz allein für ihre eigene Versäumnis in der Schöpfung und zum Teil auch für den Geistesschaden, der die Kinder dadurch trifft.

Die Menschen sind nicht in der ersten Linie für Kinder hier auf Erden, sondern für sich selbst, damit sie geistig reifen und erstarken können. Aus falscher Liebe aber wurde dies nicht mehr beachtet. Nur die Tiere leben darin noch in dem Gesetz!

Seht einmal scharf hinein in die Familiengepflogenheiten: Zwei Menschen wollen eine Ehe schließen, wollen sich einen eigenen Hausstand gründen, um gemeinsam durch das Erdensein zu wandeln, und verloben sich zu diesem Zweck.

Die Verlobung ist also der erste Schritt zur Ehe. Sie ist das gegenseitige Versprechen und Sichbinden, damit auf das Versprechen hin die ernste Vorbereitung für den Hausstand folgen kann.

Eine Verlobung ist nichts anderes als der irdische Grund zur Bildung des neuen Heimes und der Auftakt zur Herbeischaffung alles dessen, was irdisch dazu nötig ist.

Dabei setzen aber sofort wieder falsche Gepflogenheiten ein.

In Wirklichkeit betrifft diese Verlobung doch allein die beiden Menschen, welche sich gemeinsam einen Hausstand gründen wollen. Daß die Familien oder die Eltern sich an der Beschaffung alles irdisch dazu Nötigen beteiligen, ist eine Sache ganz für sich, welche rein äußerlich verbleiben müßte, um richtig zu sein. Sie können dazu schenken, wenn sie wollen, oder können sonstwie helfen. Das bleibt alles äußerlich und es verbindet nicht, knüpft keine Schicksalsfäden.

Es sollte die Verlobung aber unbedingt auch die letzte, äußerste Grenze sein für jedwede Familienbindungen. Wie eine reife Frucht vom Baume fällt, wenn Baum und Frucht den Daseinszweck erfüllen wollen, ohne gegenseitig sich zu schaden, so muß ein Mensch nach seiner Reife sich von der Familie trennen, von den Eltern; denn auch diese haben wie er selbst noch eigene Aufgaben!

Aber die Familien sehen es anders an, sogar den letzten Zeitpunkt dafür, der dann ist, wenn sich zwei Menschen finden und verloben. Sie maßen sich sehr oft dabei gemachte Rechte an, die sie gar nicht besitzen.

Von Gottes Kraft allein ist ihnen jedes Kind geschenkt, das sie ja wünschten; denn sonst hätten sie es nicht erhalten können. Es ist lediglich Erfüllung eines Wunsches, der sich in der innigen Verbindung zweier Menschen zeigt!

Sie haben kein Recht an dem Kinde, welches ihnen nur geliehen ist, aber niemals gehört! Es wird ihnen ja auch genommen, ohne daß sie es zurückbehalten können oder ohne daß sie erst darum befragt würden! Daraus sehen sie doch ganz deutlich, daß ihnen darüber keine Rechte von dem Licht gegeben sind, vom Ursprung alles Lebens.

Daß sie bis zu der Reifezeit auch Pflichten übernehmen, ist nur selbstverständlich und ein Ausgleich für Erfüllung ihres Wunsches; denn sie hätten ja kein Kind erhalten, wenn sie nicht Gelegenheit dazu herbeiführten, was einer Bitte gleichkommt in den Urgesetzen dieser Schöpfung. Und für die Pflichten haben sie als Ausgleich Freude, wenn sie diese Pflicht richtig erfüllen.

Nach der Reifezeit jedoch müssen sie jeden Menschen dessen Wege wandeln lassen, welche nicht die ihren sind.

Bei Verlobung und Ehe treten die zwei Menschen sowieso aus den Familien heraus, um sich selbst zusammenzuschließen zu einem eigenen Hausstand. Statt dessen aber wähnen die beiden Familien, daß sie selbst durch diese Verlobung und Heirat ebenfalls miteinander verbunden wurden, als dazugehörend, trotzdem dies ja an sich ganz sachlich betrachtet gar nicht der Fall ist und schon der Gedanke sehr sonderbar berührt.

Eine Verlobung zweier Menschen bringt nicht der einen Familie, deren Kreis erweiternd, eine Tochter und der anderen einen Sohn, sondern die beiden Einzelmenschen ganz allein schließen sich zusammen, sie haben gar nicht die Absicht, jeder seine bisherige Familie mitzuschleppen.

Wenn die Menschen ahnten, wie schädlich sich diese sonderbaren Ansichten und Gebräuche auswirken müssen, würden sie es vielleicht von selbst unterlassen; aber sie wissen es nicht, wieviel Unheil damit angerichtet wird.

Die falschen Gebräuche gehen nicht ohne Bindungen in der feinen Grobstofflichkeit vor sich. Fäden schlingen sich damit um das Paar, das sich anschickt, ein eigenes Heim zu gründen, und diese Fäden hemmen, verschlingen und verknüpfen sich mit der Zeit immer mehr und führen oft zu unangenehmen Dingen, deren Ursprung dann die Menschen sich nicht erklären können, trotzdem sie selbst den Grund dazu legten in ihren oft bis zur Lächerlichkeit und Belästigung führenden Gebräuchen, denen der eigentliche tiefe Ernst stets fehlt.

Ohne Übertreibung kann gesagt werden, daß er immer fehlt; denn wer den Ernst des Zusammenschließens zweier Menschen wirklich erfaßt, der mit Verlobung und Ehe verbunden ist, der wird die dabei üblichen Familiengebräuche weit von sich weisen und dafür lieber stille Stunden innerer Einkehr halten, die mit weit mehr Zuversicht zu einem glücklichen Zusammenleben führen als alle äußeren Unsitten; denn als Sitten kann es nicht bezeichnet werden. –

Nach der Verlobung wird dem Paare, wenn es die Verhältnisse erlauben, nach Möglichkeit ein Heim gerichtet, das von vornherein nicht viel zu wünschen übrig läßt, das also einen freudigen Aufstieg schon von Anfang an ausschalten muß, oder doch für eine lange Zeit, weil an alles gedacht wurde und nichts mehr fehlt.

Es wird dem Paare jede Möglichkeit genommen, sich an dem Ausschmücken seines Heimes durch eigenen Erwerb in Fleiß und Regsamkeit zu beteiligen, sich daran zu erfreuen, daß sie gemeinsam als ein Erdenziel der langsamen Vervollkommnung des Eigenheimes zustreben, um dann mit Stolz und Liebe jedes selbstverdiente Einzelstück zu schätzen, an das sich die Erinnerungen knüpfen an so manches liebe Wort, an manches Ringenmüssen, das sie freudevoll Schulter an Schulter mutig ausgefochten haben, und dann auch an manches friedevolle Glück!

Die Freude wird so vielen schon von vornherein genommen, und es wird darauf geschaut, es so behaglich wie nur möglich zu gestalten. Die beiden Menschen aber werden immer Fremdlinge darinnen sein, solange sie nicht Gegenstände dabei haben, die sie selbst erwerben konnten.

Ich brauche Euch darüber nicht viel mehr zu sagen; denn Ihr werdet selbst das Falsche und vor allen Dingen geistig wie auch irdisch Schädliche darin erkennen mit der Zeit, ob Ihr es wollt oder nicht; denn auch darin muß endlich alles neu und richtig werden, so, wie es in den Gottgesetzen deutlich genug ruht.

Ihr Menschen, gebt den jungen Paaren Möglichkeit zu eigenem Emporstreben, nur das wird ihnen nachhaltige Freude machen, da es die Selbstachtung erhöht und auch das Selbstvertrauen, damit das Selbstverantwortungsempfinden auferweckt, und Ihr tuet recht damit! Ihr gebet dadurch mehr, als wenn Ihr ihnen alle Lebenssorgen nehmen wollt oder sie doch soviel wie möglich zu erleichtern sucht, wodurch Ihr sie nur schwächen könnt und sie zurückhaltet von dem notwendigen Erstarken.

Feinde seid Ihr ihnen damit, doch nicht wahre Freunde, welche Ihr sein wollt. In Verwöhnung und Erleichterungen raubt Ihr ihnen mehr, als Ihr Euch heute nun nach meinen Worten vielleicht denkt.

So mancher Mensch wird auch schmerzlich davon getroffen sein, aber ich reiße ihn damit zurück von einem Massengrabe, indem ich ihn befreie von dem falschen, geistlähmenden und verderblichen Familiensinne, der sich unter ganz falschen Voraussetzungen nach und nach gebildet hat.

Auch hierin muß ja schließlich einmal alles neu werden; denn Störungsherde solcher Arten sind in dieser Schöpfung nach der Reinigung unmöglich.