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Зов к духу

Eva-Margret Stumpf

SO RUFT EINE MAHNENDE STIMME

 

Eva-Margret Stumpf - So ruft eine mahnende Stimme

Übersicht über den Inhalt

 

GEDANKENWELT

Alles erwartet Euch nach dem Tode, was Ihr je getan: Kein Gedanke ging verloren, kein Wort und keine Eurer Handlungen, — Ihr werdet alles wieder vor Euch sehen, zu Eurem Entsetzen oder zu Eurem Glück! Was meint Ihr, was Euch erwartet?

Versucht nur, Euch die Gedanken einer Woche zurückzurufen ins Gedächtnis, oder alles, was Ihr über die Dauer eines Streitfalles durchdachtet in Euch! Müßt Ihr nicht erröten? Ihr glaubt: es sieht ja keiner, — die Gedanken sind frei, — darin kann man sich alles erlauben, was man äußerlich weder sagen, noch tun dürfte, Ihr irrt darin! Klar zutage treten Eure Gedanken für jeden der unsichtbaren Helfer, welche um Euch stehen. Sie beobachten Euch, — bereit zur Hilfe, wenn Euer Herz sich danach sehnt in Not. Teilnahmsvoll verfolgen sie den Seelenkampf in Euch, wenn Ihr in schwieriger Lebenslage Euch durchringen müßt zu Friedfertigkeit, Vertrauen und Geduld. Mit Euch freuen sie sich über jeden Sieg, den Ihr in Euch über Euch selbst errungen habt, nämlich über Eure Schwächen und falschen Eigenheiten. Freudevoll stärken sie Euch bei guten Taten, — von Herzen froh über Eure Selbstlosigkeit im Dienst für andere! Was sie aber zumeist sehen, stimmt sie sehr traurig: Eine ganz und gar ungeordnete Gedankenwelt voller Nichtsnutzigkeiten, welche nichts Gutes aufbauen oder fördern kann, — ohne Zielstrebigkeit, ohne Plan, ohne festes Wollen.

Regiert Ihr denn noch Eure Gedanken? Setzt Ihr ein festes: „Halt!”, wenn Unrechtes aufkommen will? Wehrt Ihr noch fremde Gedanken ab, die nicht zu Eurer eigentlichen Wesensart passen? Welche Anregungen nehmt Ihr auf für Eure Gedanken? Wählt Ihr sie, — frei und gewußt? Schließt Ihr aus, was Euch nicht zuträglich ist?

Bedenkt: Auch Eure Gedanken werden durch Eure beste Kraft ins Leben gerufen! Sie sind Eure Geschöpfe, Eure Kinder, die oft sogar deutlich erkennen lassen, daß sie von Euch abstammen! Sie gehen auf die Reise, sie ziehen durch die Welt, aber sie kehren wieder zu Euch zurück, denn von Euch leben sie, Ihr gebt ihnen Nahrung zum Bestehen, — so lange, bis Ihr Euch abwendet von ihnen, weil Ihr diese Art nicht mehr unterstützen wollt. Das gilt im Guten wie im Üblen.

Eine ganze Welt der Gedanken wird so von Menschen geschaffen, größer als die äußere Welt. Vielfältig sind ihre Wirkungen, der Einfluß, den sie zurückstrahlt auf die Menschen, — und viele können sich dessen nicht erwehren. Ganze Massen kommen unter Einfluß, den sie nicht freiwillig wählten, — das kann ungeheuren Schaden bringen! Denkt nur an Kriegsgedanken, an Haß und Neid, an hemmungsloses Austoben untermenschlicher Regungen, an Aufbegehren und Rebellion, — es steckt an, zu großem Unglück, — und Ihr könnt Euch die Ursache nicht erklären. Hier ist sie zu finden: in der Gedankenwelt aller!

Wollt Ihr nicht kämpfen für eine bessere Welt?

Kontrolliert Eure Gedanken! Beginnt bei Euch selbst. Dann setzet kraftvolle gute Gedanken in die Welt! Beschäftigt Euch intensiv mit ihnen, gebt ihnen immer neue Nahrung, — sie werden erstarken und ungeheure Macht entfalten gegen alles Üble, weil sie nach Gottes Willen sind und nur aufbauen wollen, helfen, stärken, aufrichten. Keine Macht kann stärker sein! Mit Euch ist das Gesetz, — hinter Euch stehen Scharen lichter Streiter, die Euch helfen, den Sieg zu erringen in der Welt menschlicher Gedanken, den Sieg über Schmutz und Niedertracht. Werdet so zu Streitern des Lichtes, welche helfen, die Erde zu reinigen und ihre Umgebung! Gottes Kraft wird mit Euch sein! — — —

BEHUTSAMKEIT

Behutsamkeit ist eine Eigenschaft, die heute fast verloren ist! Klotzig und grob reagieren die meisten im Sprechen und Handeln, — das nennen sie „natürlich” und „unkompliziert” und kommen sich besonders modern vor. Keiner bemerkt, daß man damit das eigentliche Menschentum degradiert zu einer Stumpfheit, die niederen Menschenrassen eigen sein kann, die sich noch nicht höher entwickeln konnten und wollten. Wollt Ihr denn absteigen von Eurer Stufe, statt sie zu entwickeln, zu veredeln? Veredelung ist ohne Verfeinerung undenkbar. Sicher, es kostet Mühe und Fleiß, Selbstbeherrschung und ehrliches Bemühen, sich höher zu entwickeln, — soviel müßt Ihr schon einsetzen! Sich-gehenlassen, sacken lassen, absinken ist bequem und mühelos, — es geht wie von selbst, man braucht keine Hand dazu zu rühren, es geht immer weiter abwärts. So geht es heutzutage mit Euch! Bequemlichkeit und Nachlässigkeit regiert. Ihr hört es an der Sprache, Ihr seht es an den Bewegungen. Wer gibt sich denn noch Mühe? Wie selten ist Fassung und Haltung geworden, wie wenig achtet man der Schönheit in allen Handlungen! Das Tier ist Euch darin bereits überlegen, denn es zeigt in allen Bewegungen eine gewisse Harmonie und Gefaßtheit. Das aber müßte Euch erschrecken! Es heißt nichts anderes als: daß Ihr beginnt, unter die Stufe des Tieres abzusinken. Reißt Euch heraus aus dieser unwürdigen Trägheit!

Nichts Äußeres aber kann Euch wirksam helfen auf Dauer, — weder Disziplin, noch Sport in allen Varianten, — es muß von innen kommen und sich dann nach außen hin manifestieren, als Selbstverständlichkeit. Ein Mensch von aufrechter Gesinnung wird auch einen aufrechten Gang haben, — wer innerlich unverkrampft ist, wird auch äußerlich gelockert erscheinen, — wer es lernte, sich dem Rhythmus der Natur einzufügen, wird auch Harmonie der Bewegungen zeigen. Entwickelt innerlich Euer wahres Menschentum, laßt Euch ergreifen, bildet Euch, gebt Eurer Seele, was sie braucht, — heget edle Empfindungen und Gefühle! Es kann nicht ausbleiben, daß die Verfeinerung Eurer Innenwelt auch eine Veredelung aller äußeren Formen mit sich bringt. Laßt Euch ergreifen von einer großen Liebe und Ihr werdet innerlich eine feine Zartheit und Behutsamkeit entwickeln, welche ausstrahlt auf alles, was Ihr tut: liebevoller werdet Ihr sprechen, wärmer wirkt Euer Blick, zartfühlend taktvoller seid Ihr im Umgang mit dem Nächsten, behutsam und sorglich sind Eure Hände im Umgang mit allem Lebendigen, — Euer liebevolles Herz äußert sich in allem!

Lernt daran erkennen, daß alles, was Euer Gemüt bewegt, — was Euch also geistig bewegt, — nach Ausdruck verlangt im körperlichen Bereich, und auch zum natürlichen Ausdruck kommt, wenn Ihr es nicht zurückdrängt oder -haltet. Ihr müßt das richtige Natürlich-sein erst wieder lernen! Ihr habt Euch weit davon entfernt. Natürlich werden muß es Euch auch wieder, als Mensch zu handeln in allem, eingehobenes Wesen zu entwickeln, Menschen-Würde zu entfalten! Rein menschliche Begabungen müßt Ihr wieder pflegen: die Sprache, Kunst in jeder Form, Schönheitssin bis ins Kleinste, die Handfertigkeit, und vor allem menschlichen Umgang miteinander! Ihr werdet dabei die Behutsamkeit gegenseitig wieder entwickeln, Ihr werdet verfeinerte Formen finden, welche Eurem inneren Empfinden Ausdruck verleihen, also echt sind und sehr lebendig, beweglich. Auch Euer Gefühl wird verfeinerte Formen annehmen, — es wird sich mehr in Euch abspielen als äußerlich. Ihr werdet weit mehr auf innere Wahrnehmungen achten als jetzt. Dadurch werden zwischen Menschen Verbindungen entstehen, die dem Gesetz entsprechen, nicht äußeren Gepflogenheiten. Auch hierin werdet Ihr also Eurer menschlichen Art entsprechend handeln, und Euch immer deutlicher vom Tier unterscheiden, — wie es gewollt ist!

Jedes Lebenwesen hat seine Stufe in der Schöpfung, seinen Bereich, den es auch voll ausfüllen soll mit seiner Tätigkeit. Nur im menschlichen Bereich klaffenjetzt Lücken, die nicht ausgefüllt sind. Das muß sich ändern! Entfaltet alle Gaben, die Ihr als Menschen in Euch trägt, — und ein ganzer Schöpfungsteil wird gesunden! ——

BEFÄHIGUNGEN

Jeder Mensch ist anders, jeder hat andere Gaben, jeder hat andere Befähigungen zum Dienst. Vergleichet Euch nicht mit anderen, versuchet nicht, ihnen nachzustreben! In diesem Punkt konzentriert Euch auf Euch selbst, auf Eure persönlichen Gaben und Fähigkeiten!

Wenn Ihr zeitlebens hilfsbereit waret, anderen zu helfen, — wenn Ihr keiner Aufgabe ausgewichen seid, die an Euch herangetragen wurde, damit Ihr sie lösen möchtet, — wenn Ihr also einsatzfreudig waret aus freiem Willen, dann habt Ihr Euch schon sehr vielfältig betätigen können. Ihr müßt dabei gemerkt haben, wozu Ihr selbst besonders befähigt seid, welcher Art Tätigkeit Euch besonders befriedigt, in welcher Art Ihr also „begabt” seid, Manche ungewohnte Aufgabe, der Ihr nicht feige ausgewichen waret, brachte Euch die plötzliche Erkenntnis, daß diese Betätigung in Euch unerwartet große Freude auslöst, — darauf achtet! Hier liegt eine besondere Begabung, welche Förderung verdient; sie liegt im Gesetz, und daher empfindet Ihr die Freude daran.

Seid Ihr Euch aber erst einer besonderen Fähigkeit bewußt geworden, so müßt Ihr alles daran setzen, um diese Fähigkeit auszubauen! Wenn Ihr Euch nicht sperrt, zieht es Euch von selbst dazu. Herrliche Menschenwerke könnten und sollen auch entstehen auf Erden! Ihr habt alle teil daran, wenn Ihr Euch richtig entwickelt.

Gott zur Ehre soll alles geschehen! Jedes Werk ein Loblied auf Seine Güte, — das werde Euer Ziel! — — —

 

VERMÄCHTNISSE

Was bleibt von einem Menschen, der auf Erden lebte?

Es bleibt der Eindruck, den er bei anderen hinterließ: man erinnert sich seines Wesens, seiner Gemütsart, wohl auch mancher seiner Redewendungen, — beziehungsweise seiner Art, zu sprechen und des Klanges seiner Stimme, All’ dieses bleibt länger und lebhafter in Erinnerung als sein Aussehen, seine Kleidung oder Dinge des täglichen Gebrauchs. Gibt Euch das nicht zu denken?

Was unvergeßlich ist und in lebendiger Erinnerung bleibt, ist die Wirkung seines Geistes auf andere, nicht das Äußere, Irdische. Was aber macht Ihr, wenn ein werter Mensch die Erde verlassen hat? Ihr treibt einen Kult mit materiellen Dingen, die er in Gebrauch gehabt hat. Als wenn diese Dinge auch nur eine Spur seines Geistes an sich tragen würden! Nichts von alledem. — Suchet seine Person in der anderen Welt, erinnert Euch dankbar aller Wohltaten, die er Euch erwies, — aber lasset die irdischen Dinge aus dem Spiel! Ihr helft ihm nicht damit, und Euch kann es nichts nützen. Warum wollt Ihr seine irdischen Verbindungen hätscheln und pflegen? Er muß sich ja doch davon abwenden, um seinen Weg zur Reife fortzusetzen, — wollt Ihr ihn halten? Das wäre gegen Eure geistige Erkenntnis, gegen Euer besseres Wissen, — Ihr würdet Euch schuldig machen! Vermeidet auch das Reden über ihn, sei es voll Lobes oder tadelnd, — es kann nur immer Eure Meinung über ihn sein, entspricht aber fast nie der inneren Wirklichkeit seines vergangenen Erdenlebens. Dafür ist Euer Beobachten und Prüfen noch viel zu oberflächlich, und Ihr dürft Euch in keiner Richtung ein Werten, Abschätzen oder Beurteilen erlauben, — es steht Euch nicht zu, — und wenn Ihr es recht durchdenkt, kann Nachruf und Nachrede dem Abgeschiedenen nur schaden! Wendet Euch davon ab, und Ihr helft ihm mehr!

Ziehet aus all’ diesen Überlegungen nun auch die richtigen Konsequenzen, die entsprechenden Folgerungen für Euch selbst: Hinterlasset nichts Unnötiges, wenn Ihr diese Welt verlassen werdet! Es ist Ballast, Belastung für andere, und damit auch für Euch, weil Ihr ihnen dieses zumutet, Hinterlaßt keine Briefe und persönliche Erinnerungen, aus denen andere versuchen könnten, Euer vergangenes Leben zu rekonstruieren oder zu zerlegen, zu deuten oder zu beurteilen! Gebt ihnen keine Gelegenheit dazu, sie könnten sich schuldig machen dadurch, — es hilft keinem! Tutauch nichts um des Ruhmes willen, — es ist falsch!

Handelt allezeit nach Eurem Herzen, bleibet bemüht um Eure geistige Entwicklung und hinterlasset unvergängliche Werke des Geistes auf Erden: Euer Wirken in Barmherzigkeit und Hilfsbereitschaft, Euer Streben nach Verfeinerung und Veredelung des Menschengeistigen, Eure aufbauenden Gedanken, Eure kraftvoll stärkenden Empfindungen, mit denen die Nachfolgenden weiterhin wirken können zum Wohle der Welt, — und Ihr tut recht! — — —

BLUMENSEGEN

Den Frauen:

Welch’ ein Trost sind Blumen!

Von außen gesehen, ist das nicht erklärlich, — es muß eine innere Wirkung sein, die unser Inneres erreicht. Unwillkürlich sehen wir sie als Persönlichkeiten an, — jede schön, und doch jede anders!

Viel könnt Ihr von ihnen lernen: den aufrechten, freien Stand, das hochgemute Blühen, das demütige Sich-neigen, das Sich-dem-Licht entgegenstrecken, das völlige Sichöffnen, das Suchen nach dem Licht, eine Art stiller Bescheidenheit. Wäret Ihr ihnen doch gleich, — vieles sähe besser aus unter den Menschen! Ihr könntet einander weder neiden noch bekämpfen, Ihr wäret ruhiger und feinsinniger, würdet mehr Schönheit entfalten und Eure eigene Art sehr persönlich entwickeln. Wollt Ihr nicht von ihnen lernen? Wie Boten des Lichtes sind sie auf der Erde: verschönernd, veredelnd, Freude bringend und Herzenstrost spendend. Sie haben den gleichen Auftrag wie Ihr, —- nur, sie erfüllen ihn auch, — seit undenklichen Zeiten und noch heute, während Ihr immer mehr an Wert und Wirkung verliert für die Schöpfung. Ihr erfüllt ja kaum noch die Euch speziell zugedachten Aufgaben auf der Erde! Ihr entzieht Euch ihnen immer mehr, — und andere erfüllen sie nur unvollkommen. Wollt Ihr Euch nicht besinnen?

Werdet wieder, wie Ihr waret von Anbeginn: aufrechte Menschen, — strebsam, geduldig, voll Verständnis und Erbarmen mit allen Geschöpfen, lichtverbunden wirkend, Segen und Entwicklungsfreude um sich verbreittend!

Füllt den Euch zugedachten Posten richtig aus, damit Ihr nicht als unnütze Drohnen erscheint, die wie diese, — nach der wenigen Pflichterfüllung, die sie leisten, — nur noch unnütz und übrig sind, also vergehen müssen! Die Schöpfung duldet nichts Unlebendiges in sich, — sie scheidet es aus, damit der Fluß der Entwicklung nicht gehemmt wird. Wahret Euch, daß Ihr nicht dazu gehört! Ihr erscheinet bereits wie Fremdkörper zwischen allem Lebendigen, — in Eurer Unbeweglichkeit und Starre. Laßt Euch mahnen von aller Lebendigkeit und Schönheit um Euch, sehet die Blumen mit neuen Augen an, und vergeßt nicht, was sie Euch sagen können! Sie sind eine große Hilfe für Euch! — — —

WESEN

Ungezählte Geschöpfe entstanden aus Gottes Kraft. Denkt nicht, daß Ihr die einzigen seid! Unübersehbar ist für Euch die Vielfalt der Gestaltungen. Viele Arten sind allein schon in Eurer nächsten Umgebung wirksam, —- doch könnt Ihr sie zumeist nicht erkennen. Denkt Euch nur zunächst, daß die Welt voller Leben ist, daß es nichts Unbelebtes gibt, und dass Ihr niemals hoffnungslos allein seid, — in welcher Lage auch immer! Das kann Euch viel Trost geben. Vereinzelt werden sie Euch Zeichen geben ihrer Gegenwart, ihrer Anteilnahme, ihrer Hilfsbereitschaft. Sie helfen so gerne, doch muß zuvor in Euch eine dringlich-herzliche Bitte aufsteigen um Rat oder Hilfe, — ungebeten dürfen sie Euch nicht besondere Hilfe leisten. Sie erfüllen genau Gottes Willen, arbeiten nach Plänen, die ihnen gegeben werden und sind unermüdlich in ihrer Dienstbereitschaft. Ihr könntet viel von ihnen lernen! Seid guten Herzens, einfach und bescheiden in Eurem Wesen, hilfs- und dienstbereit zu jeder Zeit, — und sie werden Euch in jeder Weise helfen!

Ihr verlacht so oft die einfältigen Menschen, die schlicht und ernsthaft leben, — gerade diese aber sind es, die sie lieben, weil sie von gleicher Wirkensart sind wie sie selbst, — die Sympathie ist sofort gegeben, Unter solchen Menschen, — die immer besonders naturliebend sind, — fändet Ihr viele, welche mit den Wesen vertrauten Umgang pflegen, doch sprechen sie kaum darüber, weil sie zuviel Unverständnis und Spott erfahren haben.

Suchet also Ihr selbst die Zusammenarbeit mit den Wesen aller Art, welche die Erde bevölkern! Störet Ihre Arbeit nicht! Habet Achtung vor allen Naturvorgängen! Bietet Schutz und Hilfe aller Art, damit die Natur rein erhalten bleibt zum Segen aller Geschöpfe! Seid bescheiden und dankbar für alle Früchte, die die Erde bietet! Es wäre für alle gesorgt.

Gott liebt jedes Seiner Geschöpfe. Dehnt Eure Nächstenliebe auf Eure nächste Umgebung aus! Sorget, helft, — und Ihr werdet liebevolles Echo spüren! — — —

FROHSINN

Wer kennt nicht die wohltuende Wirkung eines frohsinnigen Menschen!

Als breche die Sonne durch die Wolken hervor, verbreitet er Klarheit um sich und Erleichterung! Woher kommt diese Wirkung?

Es ist eine Wirkung aus der Reinheit eines klaren Gemütes, das sich mit nichts beschwert, nichts ungelöst mit sich herumträgt, sondern immer frei ist für Neues, das an ihn herantritt. Alles wird frisch verarbeitet, wie die Gegenwart es bringt, — dadurch setzt sich nichts fest und belastet nicht. Eigentlich müßte es allen Menschen möglich sein, so zu leben, —- zu erleben! Was hindert Euch daran?

Ihr seid viel zu träge und schwerfällig in Euch! Ihr verarbeitet Eure Erleben nur sehr langsam oder gar nicht; so bedrücken sie Euch unnötig über längere Zeit. Das müßt Ihr ändern! Lebet intensiv durch, was Euch trifft, — klärt es ab, verschaffet Euch Klarheit darüber! Hilfen habt Ihr genügend zur Hand. Ihr werdet die Zusammenhänge, — Ursachen und Wirkungen — immer klarer durchschauen. So verlieren sie für Euch den Charakter des Unbegreiflichen oder gar Sinnlosen, — Ihr lernet staunen über die logischen Schicksalsabläufe! Ein Ahnen wird Euch kommen von der weisen Fügung in allen Geschehnissen, Ihr wißt Euch plötzlich doch geführt, und nicht blindem Zufall preisgegeben.

Dank steigt in Euch auf, — und kindliches Grundvertrauen, welches die beste Grundlage bildet für ein ruhiges Gemüt, festigt sich in Euch. Nun könnt auch Ihr frohsinnig werden, denn Ihr fühlt Euch geborgen und gehalten in der großen Ordnung der Schöpfung, — kann kommen, was will!

Wenn Ihr soweit seid, könnt Ihr vielen Menschen zur Stütze werden, welche den Sinn Ihres Lebens nicht mehr erkennen können. Helft ihnen begreifen, was sie erleben, daß es auch für sie leichter wird, zu leben! Sie werden Euch so dankbar sein, — und groß wird Eure Freude sein, sie so aufblühen zu sehen! Ihr habet damit teil an der Freude der Höhen, zu helfen und segensreich zu wirken! — — —

LIEBREIZ

«Wie reizend!” sagt Ihr oft, wenn Ihr ein liebliches Kind vor Euch seht, ein junges Mädchen in der Blüte seiner Jahre. Hierbei erkennt Ihr den eigentlichen, den ursprünglichen Sinn des Wortes in seiner wahren Bedeutung: der Anblick erweckt Euer Wohlgefallen, Eure reine Freude, — wie die Schönheit der Blumen auch. Versetzt Euch in solche Momente und fühlt nach, was Ihr erlebtet! Es wurde Euch leichter, freier und froher um’s Herz, — der ganze Eindruck war nur erfreulich! Da habt Ihr genau die Wirkung beim Namen genannt, denn so sollte der Eindruck auf Euch sein!

Ist es heute noch so?

Alles habt Ihr verfälscht und in falsche Bahnen gezogen, was Euch helfen sollte, glücklich zu leben! Wieviel Schuld tragt Ihr selbst daran? Jeder von Euch? — Wenn Ihr Eure Gedanken nicht hütet, wenn Ihr nicht mehr unbefangen denken könnt und einfach, schlicht, — dann wird sich alles Zarte, Schöne immer mehr vor Euch zurückziehen, sich schützen, vielleicht sogar verstellen, um nicht mißverstanden zu werden. Wieviel schadet Ihr Euch damit! Ihr nehmt Euch das Beste, beraubt Euch einer kostbaren Möglichkeit, in Herzensfreude zu leben. Wollt Ihr das? — Wenn nicht, dann macht Euch endlich bewußt, wie falsch Ihr denkt und lebt! Kehrt um von falschen Denkwegen, die, dem Zug der Zeit folgend, — immer nur Materielles schätzen und sich erwünschen, in allem nur das irdisch Machbare erkennen, — für die Belebung und Erweiterung der rein menschlichen Vorstellungswelt aber keine Kraft aufwenden. Hier ist jedoch ein Wirkungsbereich, der nur Menschen zugänglich ist und noch fast völlig brach liegt. Wollt Ihr diese Eure Welt nicht betreten und beleben? Nur wenige Einsame, die der Menschheit ja immer vorausgehen müssen, erwandern diese herrlichen Gefilde schon. Sie winken Euch, zu folgen! Ihre innigen Erlebnisse bahnten Euch einen Weg in dieses, Euer Reich, wo menschliche Begegnungen jeder Art frei und sehr beweglich möglich sind. Keiner müßte an Herzensnot verkümmern auf der Erde, keiner müßte schuldig werden, weil er gebotene gesellschaftliche Schranken nicht mehr respektieren konnte aus Gefühlsnot. Ihr sollt ohne Not leben dieser Art! Ihr dürft Wege finden zueinander, die keinem schaden können, nichts Unerwünschtes bewirken, und doch die Fülle bringen an wohltuender, befreiender Wirkung, sowie eine Tatkraft auslösen in Euch, wie Ihr sie bisher noch gar nicht kennen lerntet! Vieles wird sich dadurch wandeln, es greift in vieles ein, mit vielfältigen Veränderungen zwischen den Menschen. Wollt Ihr nicht Pioniere sein? Ein neues Gebiet erschließen, voll der schönsten Möglichkeiten? Es ist Euch zugedacht und vorbehalten, damit Ihr wirklich glücklich seid auf der Erde. Beginnt! — — —

TAPFERKEIT DES HERZENS

„So eine tapfere Frau!” — Wenn Ihr diesen Ausruf hört, denkt Ihr gewiß nicht, sie hätte sich militärisch ausgezeichnet. Ihr wißt sofort, daß sie mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte im menschlichen Bereich und sich dabei beispielhaft gehalten hat! Wir sprechen also von innerer Tapferkeit jetzt, von der Tapferkeit der Seele, des Herzens, — einer adeligen Tugend, die jeder Mensch erweisen kann, gleichermaßen gültig für Frau und Mann. Sicher fallen Euch jetzt Beispiele von Menschen ein, die sich schon in dieser Weise auszeichneten und Euch auffielen! Es ist die Art, wie diese mit einem sogenannten „Schicksalsschlag” oder mit notvollen Zuständen fertig wurden, — die Euch beeindruckte. Ihr wundertet Euch über deren innere Stärke, über ihre Fassung, ihren Mut, immer neue Hoffnung zu hegen auf Besserung, — ihre innere Größe, dies alles klaglos zu tragen und möglichst verschwiegen. Ihr tut recht daran! Solche Seelenhaltung ist aller Achtung wert! Da Ihr aber nicht jeden Menschen unter ähnlichen Umständen so tapfer finden könnt, muß noch Wesentliches von dieser Persönlichkeit selbst beigesteuert worden sein in eigenem Bemühen, um diese Haltung zu bewahren. Mit Gewißheit hat es sie harte innere Kämpfe gekostet, um sich dazu durchzuringen, — ringen mit Zweifeln am Sinn des Lebens, mit Zweifeln an Menschen, denen sie vertraute. Es wird immer wieder kleine Niederlagen gegeben haben in ihr: Zeiten der Schwäche, der Verzweiflung, besonders aber Phasen voller Selbstmitleid, die alles noch mehr erschwerten. Dieses ist wohl der eigentliche Kampf im Inneren: sich selbst vergessen zu lernen, ohne stille Vorwürfe zu leben, jeden Nebenmenschen gelten zu lassen und ihm wirksame Hilfe zu bieten, — in Bezug auf das Schicksal aber sich das Grundvertrauen zu erhalten, daß alles seine Ursache und seinen Sinn hat, auch seine weitgreifenden Wirkungen, — die man allerdings oft erst nach Jahren voll übersehen kann. Erst ein gewisser Grad von Selbstlosigkeit macht alles leichter: der Einsatz für andere, der Dienst für ein Ideal, das man vor sich sieht.

Selbstüberwindung, das Über-sich-hinauswachsen in inneren Kämpfen ergibt erst die Tapferkeit des Herzens, — sie wäre ohne bestandene Kämpfe undenkbar. Kämpfet also auch Ihr getreu, — und helft dann anderen, zu bestehen! — — —

GLÜCKVERLANGEN

Es gibt kaum einen Menschen, den es nicht nach Glück verlangt. Doch wie äußerlich wird es gesucht! Entsprechend sind viele Menschen immer auf der Jagd nach Glück, — während sie es nur in ihrem Inneren wahrhaft erleben können. Eine ganze Industrie lebt davon, den Menschen dieses Glück vorzugaukeln, ihre Wunschträume Wirklichkeit werden zu lassen gegen klingende Münze. Doch nichts davon erfüllt sich, weil es ein falscher Weg ist! Die Erfahrung lehrt sogar, daß durch mehr Besitz auch mehr Sorgen erstehen und schließlich ein deutlicher Überdruß. Soll das Glück sein?

Wie wenig braucht man, um glücklich zu sein, sich glücklich zu fühlen! Menschen aller Zeiten haben das bereits erfahren. Warum lernt Ihr nicht daran? Heute aber verzehrt Ihr Euch in Verlangen jeder Art, hetzt Euch ab, und werdet immer unzufriedener statt glücklich. Gibt Euch das nicht zu denken? Da muß doch etwas falsch sein! Und so ist esauch. Glücklich sein könnt Ihr nur von Herzen, — ganz innen! Warum sucht Ihr es also von außen? — Verpflichtet keinen Menschen, Euch glücklich zu machen! In Euch muß das Glück erblühen, wenn es Bestand haben soll. „Jeder ist seines Glückes Schmied” ist ein wahres Wort. Ihr müßt etwas dafür tun, daß es in Euch blühen kann, —- es kommt nicht angeflogen, unverdient und ohne eigenes Bemühen! Erinnert Euch doch, wann Ihr jemals glücklich waret, recht von Herzen glücklich! Versetzt Euch nochmals in die Situationen, — sie werden unvergeßlich sein! Immer war es eine Gelegenheit, wo Euer Inneres tief bewegt war, bewegt von starken Empfindungen der Freude, der Dankbarkeit, die Euch kurz erheben konnten über den Alltag. Warum geschieht das nur so selten? Seid Ihr Menschen gegenseitig so unerfreulich? Habt Ihr keine Augen mehr für alle Schönheit um Euch her, keine Ohren mehr für Wohlklang jeder Art, keinen Sinn mehr für Duft und Farbe, für Genuß in reiner Art? — Wie seid Ihr doch verarmt bei allem Reichtum! Muß erst die Entbehrung Euch wieder fühlsam machen für alle wirklichen Kostbarkeiten, die nicht vergehen? Ihr werdet sie noch schätzen lernen, wenn aller Besitz ins Wanken kommt.

Beginnet doch heute schon, das Unvergängliche zu lieben, damit Ihr nicht plötzlich haltlos seid, weil Ihr Euch nur an materielle Güter geklammert hattet! Es ist so leicht, — es bedarf nur einer kleinen Sinnesänderung in Euch, und Ihr beginnet erst, wirklich zu leben! Eure Einstellung änderte sich, — wurde weiter und größer, umfassender, — und unabhängig von irdischen Bedingungen, die nur einengen und festlegen können. Euer Wirkungskreis wuchs, eine neue Dimension eröffnete sich Euch, die Euch ein Gefühl wirklicher Freiheit brachte, welche Ihr von Menschen stets vergeblich erhofftet. Ihr möchtet dann nie mehr zurückkehren zu Eurer alten Lebensweise, die Euch plötzlich fade und tot erscheint, unlebendig von innen! Euer Inneres verlangt mehr als: wie ein Tier zuleben. Erhebt Euch mit Leichtigkeit über diese animalische Stufe, — veredelt, vermenschlicht alles, was Ihr tut! Zur Zeit leben die Tiere edler als Ihr, auch sinnvoller, bei aller Natürlichkeit. Ihr braucht deshalb nichts zu entbehren, was Euch Freude bringt, — aber alles muß sich in edlerem Rahmen bewegen, eines Menschen würdig, der höhergeboren ist als ein Tier. Ihr werdet die rechte Lebenskunst noch erst erlernen müssen in der Zukunft, — sie ist von viel feinerer Art, als Ihr heute denkt.

Geistgeboren seid Ihr, geistgeboren sollt Ihr wirken aufder Erde, — als Krone der übrigen Geschöpfe! Weit ist Euer Weg noch bis dahin. Beschreitet ihn freudig mit neuer Erkenntnis, — es wird Euch vorangeholfen werden! — — —

FRAUENKENNER

Kennt Ihr die Frauen wirklich? Kennt Ihr die feinen Regungen Ihrer Seele? Hättet Ihr die Fähigkeit, sie seelisch zum vollen Erblühen zu bringen? — Viel Segen würde dadurch ausströmen in die Welt! Doch Ihr habt Euch dazu verleiten lassen, sie nur noch mit materiellen Augen zu betrachten, abzuschätzen und für Eure Zwecke einzuspannen. Sie müssen dafür herhalten, die Gewinnspannen zu erhöhen für Eure Produkte, sie müssen Käufer anlocken und Interessenten jeder Art. Schämt Ihr Euch nicht, so zu handeln? Was sind die Frauen Euch noch wert? Bedeuten sie noch viel in Eurem Leben? — Ihr habt sie gründlich mißverstanden, und müßt Euch nun nicht wundern, wenn sie sich gegen Euch stellen in offener Rebellion! Sie selbst ahnen noch ihren Wert für Euer Leben, und beginnen nun, sich selbst zu schützen, — weil Ihr es daran fehlen ließet. In ihrem Inneren spüren sie noch ihren Auftrag, überall im Leben Licht und Schönheit zu verbreiten, Güte und Liebe zum Ausdruck zu bringen, Herzenstrost zu bedeuten für jeden, der sie sieht. Diesen inneren Auftrag können sie schon lange nicht mehr erfüllen, weil Ihr ihnen jede solche Äußerung falsch auslegt, weil Ihr alles auf Eure niedrigen Instinkte bezieht, die sich zu einer Seuche ausgewachsen haben unter Euch! Wundert Ihr Euch, wenn sie sich vor Euch zurückziehen? Besonders die Besten unter den Frauen verschließen sich vor Euch, weil es sie anwidert, von Euch nur wie ein edleres Tier betrachtet zu werden, das Euren Zwecken dienen soll.

Achtet Ihr denn noch die Würde der Frau? Erkennt Ihr überhaupt noch ihren inneren Wert, den Reichtum ihrer Seele? Könnt Ihr ihnen noch mit Verehrung begegnen? Wenn Ihr wüßtet, wie sehr Ihr Euch damit schadet! Denn die höchste Erfüllung Eurer Liebe zu einer Frau werdet Ihr dadurch nie erreichen! Ihr werdet weiter rastlos und vergeblich darnach suchen, — Eure eigene Fehleinstellung hindert Euch daran, wirklich zu finden. Wenn Ihr es nicht lernt, in Zartheit und Rücksichtnahme Euch seelisch einer Frau zu nähern, ihrer Seele zu geben, was sie braucht, —- wird auch Eure Seele immer Mangel leiden, der sich bis in äußere körperliche Not auswirkt. Was beklagt Ihr Euch also?

Versucht, die Frauen zu verstehen! Erkennet ihren inneren Auftrag, ihre wesentliche Aufgabe auf der Erde: Euch Licht zu bringen in Euer Leben! Feinfühliger sind sie als Ihr selbst. Lasset nicht zu, daß sie vergröbern in jeder Art, — Euch trifft der Schaden! Wenn sie grobfühlig, laut und unbeherrscht reagieren, geschieht es in Gegenwehr zu Eurer falschen Einstellung, — sie dürften es nicht nötig haben, sich selber seelisch zu schützen! Das ist Eure Aufgabe an ihnen, damit alle Schönheit ihrer Seele voll erblühen kann, zu Eurer Herzensfreude! Alle Feinheit ihrer Seele müßt Ihr entwickeln! Wenn Ihr es wert seid, geliebt zu werden, wird sich ihre Seele herrlich entfalten und Euch offen sein. Eine Fülle an Seligkeit erwartet Euch dann, die Ihr noch garnicht kennt, — und doch waret Ihr immer auf der Suche darnach. Euer Herzenswunsch soll in Erfüllung gehen, — in feinmenschlicher neuer Art! Keine Grenze soll es zwischen Euch geben, kein Hindernis! Aufinnerem Wege findet Ihr Euch in höchstem Glückverlangen, — und der Segen des Himmels fließet mit ein in die weit geöffneten Herzen! Seht Ihr jetzt den Weg vor Euch? Gehet ihn! — — —

KRÄMERGEIST

Hart seid Ihr in Eurem Urteil über andere! Geht Ihr mit Euch selbst auch so ins Gericht? Wie viele Menschen haben schon unter Vorurteil und Verurteilung gelitten, wie viele Gruppen und Volksteile habt Ihr schon geächtet und verdammt, ohne sie wirklich selbst zu kennen, ohne Verständnis gesucht zu haben für ihre Wesensart! So habt Ihr auch vor Jahren die Angehörigen eines bestimmten Volkes gejagt und ausgerottet, weil sie Euch verdammenswert erschienen, — Euch aber glaubtet Ihr vom Makel jeder Sünde frei! Seid Ihr es wirklich?

Wie tief seid Ihr gesunken, — und glaubt Euch noch immer auf der Höhe! Im Verurteilen seid Ihr groß, aber mit immer neuen Winkelzügen handelt Ihr selbst eigennützig und zum Schaden anderer, skrupellos und kalt. Krämergeist beherrscht Euch alle! Viel Gewinn für wenig Leistung, — nach dieser Maxime wollt Ihr leben, ohne zu bedenken, dass man das notwendige Gleichgewicht nicht ohne Schaden verziehen kann. Ihr schadet Euch selbst, keinem anderen, wenn Ihr nicht nach gesundem Ausgleich trachtet. Es wird Euch schlagen! Dann beklagt Euch aber auch nicht über den Schlag des Schicksals, den Ihr leichtsinnig und profitgierig herbeigefördert habt! Ihr setztet die Ursache dazu. So, wie Ihr jetzt handelt, seid Ihr Eures eigenen Unglücks Schmied! Niemals bleibt Egoismus auf die Dauer ohne böse Folgen, weder bei Einzelnen, noch bei Berufsgruppen oder einem ganzen Volk. Auf Liebe und Gegenseitigkeit ist das Prinzip des Lebens ausgerichtet, — wo Ihr anders handelt, richtet Ihr Euch mit Sicherheit zugrunde. Das Mitsorgen und Mitbedenken für andere ist für Euch lebenswichtig, — es trägt das Ganze. Ihr müßt viel mehr Teilnahme entwickeln am Geschick anderer, sonst gehet Ihr falsch. Auf Gemeinsamkeit ist alles angelegt, keiner von Euch kann allein existieren! Auf das Wirken seiner Mitgeschöpfe ist jeder angewiesen, sonst kann er nicht leben. Wunderbar verzweigt war das Gleichgewicht der Natur entstanden, von der Ihr nehmen dürft, was Ihr braucht. Nun aber beutet Ihr sie aus, um des Gewinnes willen und laßt sie überall verarmen. Damit entzieht Ihr Euch selbst den Boden für alles Wohlergehen. Ihr werdet das noch bitter bereuen! Auch im engsten menschlichen Bereich handelt Ihr bereits mit Berechnung Eures Vorteils! Merkt Ihr das denn nicht? Euer Denken ist schon ganz vergiftet in dieser Richtung! Fanget Ihr an, wieder Gerechtigkeit walten zu lassen: in Eurer Liebe, in der Arbeit, in der Natur, in jedem Bereich Eurer Tätigkeit, damit eine allgemeine Gesundung eintreten kann, ohne die weder eine ersprießliche Zusammenarbeit, noch ein wirklicher Neuaufbau möglich sein wird. Handelt darnach, — und wirkliches Gedeihen wird Euer Lohn sein!

IDEALE FRAUEN

Heute ist alles so verbogen, daß Ihr garkeinen Begriff mehr habt von dem, wie es eigentlich sein soll! Ihr nehmt das heute Übliche hin wie selbstverständlich, und versucht, Euch möglichst genau anzupassen. Das ist grundfalsch! Warum verleugnet Ihr die Ideale, welche Ihr in Euch tragt? Sie ruhen in Euch von Ewigkeit her, und sie würden zur rechten Zeit in Euch aufwachen, sich erheben, stark hervortreten, wenn Ihr ihnen nur den Weg lassen wolltet! Warum richtet Ihr Euch nach anderen? Schützet Euer Innenleben, schützet auch das Eurer Nebenmenschen, besonders aber das der heranwachsenden Jugend! Störet die Knospen nicht, damit die Blüten sich frei entfalten können zu voller Schönheit reifen Menschentumes! Ihr wißt nicht, was Ihr Euch nehmt, wie Ihr Euch beraubt des Köstlichsten, das die Erde Euch bieten kann an tiefem und hohem Erleben, — sonst tätet Ihr es gewiß nicht!

Euch Frauen aber sei gesagt: Wenn Ihr Euren inneren Auftrag nicht erfüllt, dann seid Ihr übrig auf der Erde! Es ist Eure Aufgabe, immer nach Eurem Empfinden zu handeln, — und stände die ganze Welt gegen Euch! Nichts und niemand darf Euch hindern, Eurem innersten Ruf Folge zu leisten! Ihr werdet ihn deutlich hören.

Zarter besaitet ist Eure Seele als die des Mannes, schneller und sicherer reagiert und erkennt Ihr innerlich, — das ist Eure Stärke, die auch jeder echte Mann hoch zu schätzen weiß. Wo Ihr auf Spott und Unverständnis stoßt, wo man Eure hohe Gabe nicht zu schätzen weiß, die Euch verliehen wurde, —- dort wendet Euch und suchetandere Wege, um die Euch gegebenen Erkenntnisse weiterzureichen, wie es Euer Auftrag ist! Die Welt würde sonst verarmen und ohne Rat bleiben für weiteren Aufbau. Euch wird er gegeben, — zur Weitergabe. Ihr seid die Empfangenden und Gebenden für alles, das von Oben einfließt, — wenn Ihr Euer Instrument „Erdenkörper” ungestört aufblühen ließet, wenn Ihr ihm gegeben habt, was er braucht, nicht weniger, nicht mehr, — wenn Ihr sorgfältig und liebevoll damit umgegangen seid, ihn ausreichend versorget für sein Wohlbefinden! Denn ohne solche Sorgfalt gibt er nicht den richtigen Resonanzboden für höhere Schwingungsarten, die Euch treffen. Erkennt Ihr jetzt Eure Verantwortung? —- Von Eurem Wohl hängt das Wohl der Welt ab, die Euch umgibt! Es müßte selbstverständlich sein, dafür zu sorgen, — um aller willen.

HERRISCHES WESEN

Der wirkliche Herr ist nicht herrisch, — er weiß sich und andere weise zu beherrschen! Nie fehlt ihm die Güte, das Verstehen anderer, denn überragend muß sein Wissen sein, das aus Selbsterlebtem resultiert. Gerade das selbst tief Durchlebte hat seine Kraft geweckt zu großem Erbarmen, — der wahren Geistesgröße. Wo aber findet Ihr heute solche Herren?

Der „Gernegroß” ist viel vertreten: Jeder möchte gerne auch mal groß sein, herrschen dürfen über andere, Macht ausüben, — ohne die Vorbedingungen dafür erfüllt zu haben. Die Geschichte zeigt traurige Beispiele genug dafür, dass solchen die eigentliche menschliche Größe fehlt, die nur im Inneren begründet liegt, — weshalb sie andere auch nur in Not und Elend führen konnten, statt zu wirksamer Verbesserung aller Bedingungen. Euer Alltag heute erweist Euch genug solcher Menschen. Beobachtet nur genau! Es ist unerfreulich, mit solchen zusammen zu arbeiten und zu leben. Meistens wissen sie alles besser als wirklich Erfahrene. Sie können sich in falschem Stolz nicht entschließen, noch dazuzulernen, wie es jedem wohl ansteht, — wodurch sie berechtigterweise an Minderwertigkeitsgefühlen leiden, die sie nicht wahrhaben wollen. Resultat dieser Haltung ist ein herrisches Wesen, schnell zum Zorn gereizt, wankelmütig und unberechenbar, immer zu Willkürstaten geneigt, die jeder Gerechtigkeit entbehren. Deutlich ist das Zwingen-wollen solcher Menschen, worunter ihre gesamte Umwelt zu leiden hat, auch die harmlosesten Geschöpfe.

Wie sich solche Menschen ändern könnten? — Nur von innen her! Ihr innerer Wille müßte sich umstellen, dann würde diese veränderte Haltung sich in allen Handlungen dokumentieren, von den größten bis zu den kleinsten, nebensächlichsten. So, wie Ihr einen wahrhaft guten Menschen schon bei geringfügigen Handlungsweisen als solchen erkennen könnt, noch ehe er Euch durch großmütige Taten auffällt.

Die innere Umstellung eines herrischen Menschen gelingt nicht, wenn er von „Duckern” umgeben ist, die sich seiner Ungerechtigkeit beugen, — er muß ein Beispiel innerer Größe erleben in seiner Umgebung, welche ihn tief beeindruckt. Menschliche Größe möchte er im Grunde ja selbst erreichen. Sie ist sein eigentliches Ziel, das er unbewußt anstrebt, — nur auf ganz falschen Wegen gehend. Könnte er zu einem innerlich starken Menschen Vertrauen finden oder sogar Liebe empfinden, so könnte er sich vollkommen umstellen in sich selber. Doch verlangt dies so viel von einem beispielhaften Menschen, daß diese Bedingungen nur sehr selten gegeben sind. — — —

MATERIELLES STREBEN

Ihr seid aufder Erde, um zulernen, wirklich Mensch zu sein!

Auf Eureneigenen dringenden Wunsch seid Ihrhier zu Gast, — bei diesen Euren Eltern, in diesem Eurem Heimatland, in diesem Umkreis, diesem Klima. Diese Bedingungen helfen Euch diesmal weiter zu Eurer inneren Entwicklung! Das erkanntet Ihr deutlich, ehe Ihr eintratet in dieses Leben. Viele Leben auf der Erde habt Ihr schon verbracht, — nicht immer gut, nicht immer guten Herzens. Was immer Ihr an wirklichen Erfahrungen lerntet: es ging Euch nicht verloren, es bleibt Euch innerlich tief eingeprägt als unverlierbarer Besitz Eurer Persönlichkeit. Ebenso unverlierbar schleppt Ihr aber auch alte Schulden und Versäumnisse mit Euch herum, die Euch plagen, bis Ihr sie ausgeglichen und wieder gutgemacht habt. Ihr solltet deshalb jede Gelegenheit mit Freude begrüßen, die Euch dazu verhelfen kann! Immer, wenn Ihr Euch selbst vergeßt um eines anderen willen, oder um der anderen willen, — wenn Ihr freudig Hilfe und Beistand leistet, wo es nottut, — immer dann steht Ihr in einer solchen Gelegenheit, freier zu werden und damit auch froher! — Doch:

Euer Ziel bleibt nicht diese Erde, sondern ein Bereich feinerer Art, — auch feinerer Lebensart, — den Ihr erst erreicht, wenn Ihr Eure Lernzeit hier und Eure Gesamtentwicklung der Person zu einem gewissen Abschluß gebracht habt. Erst die dann erreichte Reife und innere Größe eröffnet Euch ein Tor zu immer neuen Erlebnissen und Erfahrungen, die nie aufhören werden. Ihr müßt also die Erde nur als eine Durchgangsstation und Aufenthaltsebene für Euch betrachten, die Euch weiter bringt, wenn Ihr richtig lebt. Keine menschliche Verbindung geht Euch verloren durch den Tod, wenn sie in inniger Liebe gewachsen war: Ihr werdet sie wiederfinden! Allerdings kommt Ihr auch nicht von denen los, die Ihr haßtet, — wenn es Euch nicht schon zu Lebzeiten auf der Erde gelang, diesen Haß aufzugeben, Euch zu distanzieren in menschlicher Toleranz, ruhig zu bleiben und ohne Emotionen dieser Art zu leben. Haß bindet genauso eng wie Liebe! Ihr kämet nicht voneinander los, ehe Eure Gesinnung sich nicht ändert. Der Ort, wo Ihr Euch gerade aufhaltet, spielt dafür keine Rolle, denn solche Verbindungen sind durch die Kraft des Herzens ins Leben gerufen worden, — sie haben länger Bestand, als Ihr für möglich haltet.

Wenn Ihr dieses alles nun überseht, — wie anders würdet Ihr die Werte setzen für Euer Handeln auf der Erde hier! Menschlichkeit, zwischen menschliche Beziehungen würden einen ganz anderen Rang einnehmen als bisher. Sie hätten viel mehr Wichtigkeit für Euch als Dinge aller Art! Die Mittel, und was Euch hilft, zu leben, —- ständen unweigerlich an zweiter Stelle; die Erlebnisse aber, die sie Euch ermöglichen, wären Euch wichtiger. So würdet Ihr erst beginnen, richtig zu leben, die Zeit auszukosten, Gewinn aus ihr zu schöpfen! Ihr würdet es wieder für selbstverständlich halten, andere glücklich zu machen, weil nur in dieser Resonanz auch Ihr höchstes Glück empfindet. Eure Lebensfreude und Dankbarkeit würde alles in Liebe mit einschließen, was um Euch lebt und wächst: die Tiere, die Pflanzen, die gesamte Natur in aller ihrer Schönheit! Ihr könntet nichts und niemanden leiden sehen, ohne zuzugreifen, ohne Abhilfe zu schaffen. Wie anders wäre die Welt! Wie anders wäre das Leben!

Ihr, die Ihr schon begonnen habt, diese Richtung als einzig lohnende zu erkennen, durch eigenes Erleben, durch Schicksalsschläge mancher Art, — laßt Euch nicht mehr beirren in Eurer Erkenntnis: Das Unverlierbare erst macht den Wert des Lebens aus! Nur dieses könnt Ihr mitnehmen, wenn Ihr die Erde verlaßt, — alles andere bleibt zurück, zerfällt zu Staub. Alles Materielle soll Euch dienen, zu leben, — laßt es Euch nie über den Kopf wachsen! Nehmt und verdient Euch nur, was Ihr davon braucht, sonst bleibt Euch keine Zeit, zu leben! Arm und bedauernswert werden Euch bald die erscheinen, die sich wie Sklaven zu immer größerem Wohlstand treiben lassen, eingezwängt in eine Mühle ohne Ende, weil sie nur immer mehr Materie um sich häufen wollen.

Lebt ihnen doch vor, was der Mühe wirklich wert ist! — — —

GEMEINSAMKEIT

Keiner kann allein existieren! Er braucht dazu bestimmte Vorbedingungen, die von Wesen mannigfacher Art erst gebildet wurden, — er ist von ihrer Tätigkeit absolut abhängig. Daß er ihre Mitwirkung am Ganzen nicht wichtig nimmt, und daß er ihre rege Tätigkeit nicht sehen kann, entbindet ihn nicht von der Pflicht, ihr segensreiches Wirken zu achten und ihre Tätigkeit nicht zu stören. Sie wirken besonders im Haushalt der Natur, —- treu und zuverlässig.

Gemeinsam bewohnt Ihr alle diese Erde, — mit diesen Geschöpfen, die in Gottes Dienst stehen und ihre Aufträge erfüllen, wie sie ihnen angewiesen werden. Streng ist alles geordnet, — es dient dem Wohlbefinden aller und der zügigen Weiterentwicklung. Wo Ihr quertreibt, schlägt es Euch! Ihr habt inzwischen soviel angesammelt an Schuld durch rücksichtsloses und egoistisches Verhalten, daß Ihr mit furchtbaren Schlägen rechnen müßt! Wie in einer mächtigen Gewitterwolke hat sich alles gesammelt, immer mehr angestaut. Ihr müßt mit der baldigen Entladung rechnen! Beklaget Euch dann nicht, richtet keine Vorwürfe zum Himmel, — um den Ihr Euch vorher wenig gekümmert habt! Der Herr ist gerecht und treu. Hilfe liegt auch noch im schwersten Leid, das Euch trifft! Traget es als verdient, — einsichtsvoll und ohne Groll, — nur so kann es zu Eurer inneren Befreiung dienen von Schulden, die Ihr Euch aufgeladen habt in langen Zeitläufen eures Lebendürfens. Befreit sollt Ihr leben dürfen, — in Freude! Neue Tatkraft wird aus Euch brechen, jubeln wird Euer Herz und Dank sagen dem Allgerechten! Nie mehr werdet Ihr Sein Werk stören wollen in Eigensinn und Trotz, — die erlebte Lehre wird Euch eine furchtbare Mahnung bleiben.

Wenn es Euch möglich ist, dann stellt Euch jetzt schon um! Versuchet gutzumachen, wo Ihr fehltet, setzt Euch ein, denkt Gedanken des Friedens, fördert die Zusammenarbeit mit allen Wesen, die Euch und diesen Planeten betreuen! Erwecket auch in anderen die Scheu vor allem Gewordenen, das mit Euch hier leben darf! So nur baut Ihr an einer besseren Zukunft, in der es Euch eine selbstverständliche Freude sein wird, gemeinsam mit allen Wesen neu aufzubauen, der Weiterentwicklung zu dienen, wie Gott es will! — — —

HELDENTUM

Ihr sucht die Helden immer in großen irdischen Taten. Wie klein denkt Ihr! Daß es viel mehr Heldenmut erfordert, in einer fast ausweglosen Situation durchzuhalten, wie sie das Leben auf der Erde oft beschert im normalen Alltag, — seinen Stand zu wahren, nicht auszuweichen, nicht zurückzutreten, seine Aufgabe nicht feige zu verlassen, — das bedenkt Ihr nicht! Daß man ein Leiden heldenmütig ertragen kann, daß man heldenmütig für die Rechte von Wehrlosen eintreten könnte, gegen eine Welt von Feinden, — der Gedanke käme Euch nicht? Es gäbe so viele Gelegenheiten, wo Ihr inneren Heldenmut entwickeln und betätigen könntet! Oft liegen die Aufgaben dicht vor Euren Füßen, — und Ihr erkennt sie nicht, nehmt sie nicht an! Werdet doch wacher und erkennt die innere Welt als wirklich existierend, Formen bildend, in ständiger Bewegung bleibend, — wie es auch in Eurem Inneren ständig sein sollte. Dann werdet Ihr gut spüren, daß mancher selbstlose Einsatz Euch innere Überwindung kostet zu Beginn, daß Ihr Hemmungen zu überwinden habt wie eine Schwelle, die ein Hindernis bildet für Euer angestrebtes Leben. Nie aber ist die Tat der Überwindung so schwer, wie Ihr vorher dachtet! Nachträglich erweist sie sich als leicht! Das müßte Euch Mut machen, die folgenden Hemmungen schneller zu überwinden, — viel leichter kämet Ihr in Euch voran!

Was Euch vom Schicksal vorgelegt, in den Weg gelegt wird, seid Ihr auch fähig, zu erfüllen, zu bestehen oder zu überwinden, denn Liebe waltet darin, — sie verlangt nichts Unmögliches! Stärker aber, — stärker in Euch selbst werdet Ihr daraus hervorgehen, wenn Ihr Eure Aufgaben nicht gescheut habt, und langsam werdet Ihr einer wirklichen menschlichen Größe entgegenwachsen, die immer nur eine innere sein kann: groß Eure Liebe, groß Eure Opferbereitschaft, groß Euer Grundvertrauen, groß Euer Einsatzwille, groß Euer Mut, groß Eure Treue! In dieser Art wachst Ihr über Euch hinaus, — den Nebenmenschen spürbar, innerlich aber sogar sichtbar allen, denen die Augen dafür geöffnet wurden. Es ist innere Wirklichkeit und Tatsache. Kleinmütige aber, engherzige, nie drigdenkende oder tiefstehende Kreaturen unter Euren Mitmenschen sind im inneren Bereich genauso deutlich zu erkennen als kleine Geister: unbedeutend, nichtssagend. Ihr gestaltet also selbst Eure Ewigkeitsform, ob klein oder groß, — ob strahlend hell oder trübe, finster. Jeder Zustand aber kann sich sofort verändern, wenn Ihr Euch innerlich ändert: Die innere Welt ist viel beweglicher als die irdisch-materielle Seite Eures Lebens, sie folgt jedem Wechsel sofort mit neuer Gestaltung.

Was bewundert Ihr irdische Schönheit von Angesicht und Gestalt! Bei vielen könnte Euch grauen, wenn Ihr die innere Gestalt erblicktet, -andere dagegen, die irdisch unscheinbar wirken, würden durch ihren inneren Glanz des Angesichtes Euer helles Entzücken auslösen! Macht es nicht wie jene, die nur sehen, was vor ihren irdischen Augeniist! Versuchet, die innere Wesensart, die Denkart und Gesinnung Eures Nächsten zu erspüren, — Ihr könntet ihm besser helfen, Ihr könntet ihn vor allem besser verstehen, Ihr könntet ahnen oder wirklich erkennen, was ihn zu seinen Taten treibt, — zu den guten wie zu den schlechten. Ihr würdet viel daran lernen können, Ihr hättet großen Gewinn davon. Ihr wäret dann auch nicht mehr so anfällig für äußere Kurzsichtigkeit in Beurteilung einer Persönlichkeit, — die bei Euch ja meistens einer Verurteilung gleichkommt: Innere Größe erkennt Ihr nicht, — und von äußerer Größe laßt Ihr Euch blenden! Das muß sich ändern. Ihr werdet Hilfe dazu haben.

Endlich aber werdet Ihr dann Eure Nebenmenschen nach ihren inneren Qualitäten schätzen lernen, die sich irdisch oft nur an Ausläufern erkennen lassen. Macht ihnen Mut zu guten Taten, damit sie voll zur Wirkung kommen, — Ihr hebt damit Eure Welt! — — —

WILLIGKEIT

Seltener werden inzwischen die Menschen, die jederzeit willig sind, einen gegebenen Auftrag auszuführen. Man ist bereits zu eigenwillig, um immer bereit zu sein, sich für andere nach Anweisung einzusetzen. Viel Gewinn geht Euch dadurch verloren, —- Euch allen!

Fällt es denn so schwer, leise und bescheiden zu leben, Innerlichkeit zu pflegen und jederzeit dienstbereit zu sein? Ein innerer Ruf müßte Euch jederzeit erreichen können, — doch lebt Ihr viel zu laut und geschäftig, um ihn wahrnehmen zu können. Ihr könntet Euch schon Inseln schaffen im Alltag, Stunden der Einkehr, der Ruhe, — doch scheint Ihr sie fast zu fürchten, Ihr meidet sie direkt! Warum? — Fürchtet Ihr die Stimme Eures Gewissens, die dann laut werden könnte? — Lebt Ihr denn nicht gewissenhaft ? Falls es so ist, wäre es kein Wunder, daß Ihr so unfroh wirkt, so unfrei!

Wer stets nach seinem Gewissen lebt, hat keinen Grund, gedrückt zu sein: stolz und froh kann er jederzeit Rechenschaft geben, wenn sie gefordert wird! Er wird auch nicht die Einsamkeit fliehen, —- er sucht sie direkt, weiß sich für Stunden vom Alltagsgetriebe zurückzuzicehen, — und wenn es nachts sein muß, um keine Tagespflichten zu versäumen! Seine Kraft wird darunter nicht leiden, denn wunderbar weiß er sich gestärkt und erfrischt. In diesen Stunden der Stille aber ist er erreichbar für gute Einflüsse, für große Ideen, die wirklich weiterhelfen. Könnt Ihr ahnen, welcher Segen davon ausgeht? Ihr würdet ihnen solche Stunden schützen, und sie respektieren, statt sie zu belächeln. Von der Willigkeit solcher Menschen, ihrer inneren Stimme unbedingt zu folgen, kann Euer Heil und Euer Wohlsein abhängen! Bedenkt Ihr das? — Wenn Ihr schon nicht hört, — nicht hören wollt, — so behindert wenigstens nicht die, welche es für Euch tun! Sie dienen getreu und erfüllen ihren Auftrag. Achtet sie mehr als bisher! — — —

 

EMPFINDLICHKEIT

„Ein kleines Übel!” meint Ihr, — „es gibt eben Menschen, die wie Mimosen reagieren: überempfindlich.” Damit habt Ihr es für Euch abgetan.

Habt Ihr aber einmal überlegt, welcher Schaden dadurch entsteht? Nicht nur für den Menschen selbst, der dadurch vorwiegend traurig, niedergedrückt oder verzweifelt ist, sondern mehr noch für alle, die ihm begegnen: keinem kann er seine volle Kraft entgegenbringen, sein Strahlen kann nicht wirken, weil er unfrei ist in sich selber. Ständig beschäftigt ihn ein Problem, das durch den Umgang mit seinen Nächsten entstand. Immer fühlte er sich verletzt, mißverstanden, oder zu grob behandelt von ihnen. Man könnte glauben, er sei eben feinfühliger als andere, seine Seele spüre alles schneller! Das scheint wirklich so, — merkwürdig nur, daß es immer ihn betrifft! Es ist mmer ichbezogen, was er denkt: er fühlt sich verletzt, sich mißverstanden, ihm hat man Unrecht getan! Wenn man näher hinschaut, bemerkt man erstaunt, daß er nicht mit der gleichen Feinfühligkeit anderer Leid wahrnimmt und bedenkt, schon garnicht vorwiegend andere vor seelischem Ungemach schützen will. Erst das würde für wirkliche Feinfühligkeit sprechen, die sich rundum sorgt für anderer Wohl!

Wem aber nützt einseitig ichbezogene Feinfühligkeit? Nicht ihm selbst, und keinem anderen. Was soll es also?

Nehmt Euch selbst nicht wichtiger als andere, — was Euch geschieht, nicht tragischer als das, was andere zu erleiden haben! Es muß sich die Waage halten.

Wer alle verliehene Kraft in sich selbst verbraucht, handelt gegen das Gesetz, denn die Kraft soll fließen, fluten, alles durchdringen können, — Segen spendend, befruchtend, belebend! Handelt Ihr darnach ? Ihr habet Teile der Kraft zu verwalten, — in rechtem Sinne! Bedenkt, daß Ihr dafür Verantwortung tragt, wie Ihr sie verwendet, und handelt so, daß Ihr bestehen könnt! — — —

STERBEHILFE

„Lasset niemand einsam sterben!” habt Ihr gehört. Handelt Ihr darnach? Wie herzlos werden heute oft die allein gelassen, die mit dem Tode ringen müssen! Ja, ringen ist das richtige Wort, — denn die weitaus meisten Menschen hängen heute so sehr am Leben, daß es um einen regelrechten Kampf geht, in dem Ihr sie allein laßt! Möchtet Ihr so verlassen sein, wenn Ihr Hilfe braucht? Unabsehbar ist der Schaden für die betroffene Persönlichkeit, wenn sie diesem bedeutenden Vorgang hilflos ausgesetzt ist! Denn bedeutend ist der Tod immer, — gleichgültig, in welcher Form er den Einzelnen trifft, — bedeutet er doch die Geburt in die jenseitige Welt. Das ist ein so wichtiger Durchgang, daß er nicht ernst genug genommen werden kann! Immer ist er für den Betroffenen mit einer schweren Not verbunden, die allerdings von den einzelnen Menschen verschieden lang durchlebt werden muß, dies richtet sich nach der Willigkeit, dieses irdische Leben hinter sich zu lassen. Und hier beginnt nun Eure Hilfestellung:

Als erstes die Eröffnung des bevorstehenden Todes, wenn dies als gesichert erscheint. Laßt sie nicht im Unklaren über ihren Zustand! —- Das Wort „Eröffnung” zeigt Euch, dass dieses einfühlsam und mit Liebe geschehen sollte. Ihr solltet wissen, welche Phasen der Sterbende dann durchläuft, — darüber gibt es Beobachtungen. Helft ihm, jede richtig zu bestehen!

Nehmt ihm die Sorge um seine bisherigen Aufgaben und Verpflichtungen, die er im irdischen Leben auf sich genommen hatte! Es muß alles geregelt erscheinen, so daß er seinen inneren Blick nach vorne richten kann: auf seinen eigenen weiteren Weg, den er allein und persönlich selbständig zu gehen hat.

Nun stärkt ihm sein Verhältnis zur Ewigkeit, — in welcher Form auch immer er daran geglaubt hat. Verwendet die ihm vertrauten Redewendungen und Trostworte, — zwingt ihm nicht Eure auf, gegen die er sich zur Wehr setzen möchte, weil sie ihm fremd und falsch erscheinen ! Dieses würde ihn nur von seiner zielgerichteten inneren Sammlung abziehen. Alle seine Kraft muß nun auf das „Drüben” gerichtet sein, auf den feiner gearteten Bereich jenseits der Schwelle, die er nun überschreiten muß, Es ist einleuchtend, — und sollte selbstverständlich sein, — daß im Raum um ihn nun Sammlung, Frieden und Ruhe herrscht, auch wenn sich der Zustand über längere Zeit unverändert zeigt, — auch wenn er ohne irdisches Bewußtsein ist. Sein inneres Bewußtsein ist stark beschäftigt, und sollte nicht abgelenkt werden durch laute Geschäftigkeit oder unbeherrscht Klagende! In dieser Zeit wird er vertraut mit der Welt, die ihn nun erwartet, in die er bald eintritt. Mit der Wahrung von Stille um ihn, erleichtert Ihr ihm den Übergang sehr, denn nun kann sein Hinstreben zu allem Neuen, das ihn in der sogenannten „anderen Welt” erwartet, so gesteigert werden, daß er die irdische Welt gerne und willig verläßt, — es gibt keine Hemmung mehr für ihn!

Was sich dann noch körperlich abspielt bis zum Eintritt des irdischen Todes, ist oft schon außerhalb seiner Kontrolle, und für sein Inneres nicht mehr wesentlich.

Eine Geburt hat sich damit vollzogen! Mag sie schwer oder leicht gewesen sein, — ein ganz neuer Abschnitt beginnt für den Menschen, der die Erde verläßt, mit seinem Eintritt in die feiner geartete Welt, die er genauso als Neuland empfindet wie ein Kind das Erdenleben, in dem es seine ersten zaghaften Schritte tut. Helft Ihr durch sinnvolles Verhalten, diesen Eintritt in der rechten Weise vorzubereiten, damit der scheidende Mensch ohne Verzögerung und Umwege den Weg zur eigenen Entwicklung fortsetzen kann! In dem Maße, wie Ihr helft, wird auch Euch geholfen werden. — — —

ROSENKINDER

Rosen, — als Inbegriff der Liebe gelten sie noch heute, obwohl das Wort „Liebe” so viele Entstellungen erfahren hat. Nur selten noch erleben Menschen die Liebe in ihrer reinen, unverstellten Art: als ein Verströmen, Verschenken der innersten Kraft, als ein völliges Sich-hingeben, um wohlzutun, zu lindern, zu stärken, — selbstvergessen sich einsetzend, ohne den eigenen Vorteil als Ziel zu haben. Immer aber wird auf dem Wege der äußersten eigenen Hingabe auch erneuernde Kraft zufließen, — das ist Gesetz.

Die ganze Schöpfung entstand auf diese Weise, und alles wird davon durchzogen bis ins Kleinste. Der Strom der Liebe hält und trägt alles.

Nur Ihr stellt Euch abseits, — schon seit langem. Eigensinnig verfolgt Ihr Ziele, die nur Euch persönlich nützen sollen. Ihr bringt Stockungen in das Strömen, — Verdichtungen, Ballungen, die sich einmal auf furchtbare Weise entladen werden, Euch dabei zerreißend, wenn nicht… eine allgemeine Erkenntnis Eurer Schuld einsetzen kann, die Euch reuig neue Wege suchen läßt, um dieser Gefahr für immer zu entgehen! Dazu müßte eine große Bewegung die Menschheit erfassen, — eine Bewegung, die das Innerste des Menschen wachruft, seine Teilnahme, seine Barmherzigkeit, seine Hilfsbereitschaft um jeden Preis, seine höchste Einsatzfreude! Ihr müßt Euch wieder eines fühlen mit der gesamten Natur, die Euch umgibt! Nie wieder würdet Ihr sie schänden, ausbeuten und verderben, — wie es heute geschieht! Diese Bewegung, die alles noch ändern könnte, müßte eine Bewegung der Herzen sein, des warmen Gemütes, der wirklichen und wahrhaftigen Freundlichkeit in des Wortes schönster Bedeutung. Eine Welle von Gut-sein-wollen müßte Euch ergreifen, die das Übel überschwemmt! Verschenkt Euch! Verströmt Euch in umfassender Liebe, die alles einschließt, was um Euch leben will!

Nehmet die Rose wieder als Symbol! Schützetdie Knospen, bis sie sich von selbst erschließen und ihr Inneres öffnen wollen. Freuet Euch an ihrer Schönheit! In tiefen Zügen ziehet ihren Duft ein, — und verströmt Euch wieder, wie sie es tun!

Wollt Ihr nicht von ihnen lernen? — — —

VERBUNDENHEIT

Aus freiem Willen könnt Ihr Euch innerlich binden. Nur äußerlich könnte man Euch zwingen in Abhängigkeit, — innerlich bleibt Ihr Euer freier Herr über alle Eure Entschlüsse.

Bedenkt, was Ihr beschließt! Gehet nicht ungeprüft Bindungen, feste Zusagen ein! Ihr könntet große Mühe haben, Euch wieder aus ihnen zu lösen. Euer vorheriges Prüfen aber muß von innen geschehen, mit dem Empfinden, das als zarteste Wahrnehmung Euer Maßstab sein sollte für alles, was Euch begegnet. Ihr verwendet ihn viel zu wenig! Sicher und ohne Trug zeigt Euer Empfinden Euch an, wo Ihr vertrauen könnt und wo nicht, wo Ihr zustimmen könnt und wo Ihr Euch zurückhalten müßt, wo Ihr innere Sympathie findet und wo Euch Artfremdes gegenübersteht, ob Ihr handeln müßt oder warten solltet, ob etwas Eure Zustimmung verdient oder Eure Ablehnung fordert, — Ihr lernt, zu unterscheiden. Verwendet diese kostbare Gabe, welche in Euch ruht, — zumeist unbenutzt! Ihr werdet immer sicherer werden in Euren Entscheidungen.

Vorbedingung ist ein gewisses In-sich-hören, ein Verhalten und Aufmerksam-bleiben innerer Art, ein Aufmerken auf eine innere Reaktion, wenn etwas auf Euch zukommt, — seien es Menschen oder Dinge. Es braucht kein langes Besinnen, es kann die Sache eines Augenblickes sein, in dem Ihr blitzschnell abwägen könnt, was Ihr in Euch spürt. Darnach handelt! Zerpflückt diese Wahrnehmung, die entsprechende Handlungsbereitschaft nicht nachträglich mit grübelnden und zweifelnden Gedanken, sondern verlaßt Euch auf dieses innere Empfinden, — es wird Euch nie in die Irre führen, es registriert genau und augenblicklich! Oft sind Frauen in dieser Art feinfühliger, und schon sicherer geworden, doch fehlt auch dem Mann diese Gabe nicht, — er darf nur seinen äußeren Wahrnehmungen nicht den Vorrang geben vor den inneren.

Viel Unerquickliches könnte Euch erspart bleiben, manche Schwierigkeiten und Verflechtungen, schmerzhafte Freiheitsbindungen könntet Ihr vermeiden auf diese Art, — andererseits vielmehr Erfreuliches in die Wegeleiten, das zu Gedeihen und Wohlsein führt! Ihr habt immer die Wahl! Wählt mit dem Empfinden! — — —

ENTWICKLUNGSGESCHICHTE

Es bewegt viele Menschen, wenn ein Mensch in frühen Jahren, in zartem Alter stirbt oder umkommt. „Wie sinnlos waltet doch das Schicksal!” sagen dann viele, — „er (es) hatte noch nicht mal Zeit, richtig zu leben.” Das ist sehr kurzsichtig gedacht, denn diese kurze Zeit des Erdenlebens ist ja nicht seine ganze Existenz, sondern nur ein kleiner Ausschnitt davon. Sein wirkliches Leben, — welches wert ist, so genannt zu werden, —- betrifft das Leben seiner Seele, welches nicht erst mit der Geburt beginnt und auch nicht mit dem Tode endet. Wozu wißt Ihr von der Unsterblichkeit der Seele, wenn Ihr sie nicht auch allen Euren Gedanken zu Grunde legt? Eure falschen Trauergebräuche tragen ein großes Teil Schuld daran, daß Ihr die durchgehende Lebendigkeit aus dem Auge verloren habt.

Ein Menschengeist kommt als Gast, ein Menschengeist geht oder wird wieder zurückgezogen: eine Art Gastspiel beginnt oder endet, — nur daß es kein Spiel ist, sondern immer eine Notwendigkeit für ihn selbst, — oder (und) seine Nebenmenschen, seine Umwelt. Streng geregelt durch göttliche Gesetze ist alle Entwicklung in der Schöpfung, weise geführt sind alle Wege dazu; es gibt keine Ungerechtigkeit, — wenn es Euch auch so erscheint. Vertrauet nur der Weisheit in allem, und beginnet, den Sinn zu suchen, der darinnen liegt! Gebt Eure Neigung auf, das äußere Leben zu überschätzen, — damit auch die Länge des Lebenslaufes, — es wäre zu materialistisch gedacht! Und Materialisten wollt Ihr doch gewiß nicht sein?

Auf eigenen Wunsch kommen die Menschengeister zur Erde, — es treibt sie ihr Wunsch nach Entwicklung! Genau bereitet sind die Wege, die sie dazu führen, —- die Nutzanwendung aber ist immer Sache des Einzelnen, nach seinem freien Willen, der nie eingeschränkt wird. Solange es also Menschen gibt, wird es auch Geburten geben, um diesen dringenden Wünschen nach Entwicklung stattzugeben. Versuchet, weitschauend das Ganze zu sehen, — dann klären sich viele Fragen von selbst, und Ihr werdet dankbar staunen über dieses Meisterwerk: Die Schöpfung!

VERTRÄGLICHKEIT

„Das ist mir nicht verträglich!” sagt Ihr, wenn Ihreine Speise ablehnen müßt, weil sie Euch Beschwerden macht. Handelt Ihr so auch mit Eurer Seele? Sortiert Ihr aus, was ihr nicht zuträglich ist? Schaltet Ihr ab, ehe sie sich verkrampfen muß in Schreck oder Widerwillen? Warum geht Ihr mit Eurer Seele nicht so sorgsam um wie mit kostbaren Dingen ? Istsie nicht kostbar? — Ihr müßt Euer Inneres erst wieder schätzen lernen, müßt es schützen und bewahren vor Neugier und derbem Zugriff! Wenn Ihr Euer Inneres erst besser kennt, in allen seinen Regungen und zartesten Empfindungen, werdet Ihr von selbst wissen, welchen Schatz Ihr in Euch tragt, — Ihr werdet ihn hüten und sorgsam beachten.

Handelt so auch mit Euren Nächsten, die Euch anvertraut sind oder als Fremde Euch Vertrauen schenken: achtet, wie ihr Eigentum, was sie Euch anvertrauen an persönlichem Erleben, — stellt sie nicht bloß vor anderen Menschen! Deren Seele und Seelenleben muß Euch so schutzwürdig sein wie Euer eigenes.

Das Innenleben ist wesentlicher Bestandteil der Eigenperson. Von Kind auf muß das seelische Schamgefühl respektiert bleiben von jedermann. Verletzt es nicht, setzt ihm nicht zu! Schäden, die Ihr anrichtet, können lebenslang bestehen bleiben und die freie Entfaltung der Person verhindern, — bedenket das! Es sollte Euch gehen wie bei einer schönen Blume, einem edlen Gewächs, das Ihr sorgsam beachtet, schirmt und pflegt, damit sich alles entfalten kann, was als Anlage darin beschlossen liegt. Nicht anders geht es bei den Menschen-Blüten, die Euch anvertraut sind, die Ihr durch Fügung findet: Ein schönes Wunder will sich entfalten vor Euren Augen! Herrliches wird erblühen, wenn Ihr nicht stört oder behindert, was sich von selbst entwickeln will, Eurer Sorgfalt und Liebe ist viel anvertraut!

Bessere Zeiten können erst Gestalt annehmen, wenn Ihr das Innenleben mehr beachtet und pflegt, denn von da aus muß alle Veredelung ihren Anfang nehmen. An Euch liegt es also, wie die Zukunft sich gestaltet, — vergeßt das nicht!

BEWEGUNG

In der Schöpfung ist nichts ohne Bewegung. Die Urgewalt des Lichtes formte vorstoßend alles, das geworden. Klingend, tönend, strahlend schoß es ins lichtlose All, lebendigste Fülle mit sich führend. Unübersehbar in seiner Mannigfaltigkeit entstand alles Leben, wie Ihr es kennt. Von Schicht zu Schicht herniederführend sammelte sich alles zu Arten. Streng geordnet bleibt alles nach Leichtigkeit und Schwere, doch der vorstoßende Drang des Lichtes erfüllt noch alles, — bis in tiefste Tiefen. Er drängt zur Betätigung aller inneruhenden Gaben, er fördert Entwicklung.

Auch Ihr könnt nicht bewegungslos bleiben, nicht tatenlos, — Ihr seid Teil des Ganzen. Herrlich sollte sich alles entfalten, in gegenseitiger Anregung, von Liebe durchzogen und getragen! Was seht Ihr heute? — Der Mensch, das edelste Geschöpf unter allen anderen, beugt sich der Materie, dem dichtesten Stoff! Einseitig ist sein Denken geworden, sein Planen und Streben, — vergessen hat er seinen Ursprung, seine lichte Heimat, zu der es ihn zurückzieht, froh entwickelt. Helft den Menschen, den Sinn ihrer Sehnsucht wiederzufinden, sich zu strecken, aufzurichten, den vollen Segen wieder einzufangen, der sie stärkt und ermuntert!

Viel Schönes soll sich noch entwickeln unter den Menschen, Meisterwerke ihrer Gaben werden entstehen zur Freude aller, — zum Dank aber dem, der sie schuf. — Bereitet Wege! Lockert die Gemüter! Bietet frohe Stärkung! Entfaltet die ruhenden Gaben! Gebet ein Beispiel für lebendiges Menschentum!

Der Wiederaufstieg der Menschheit kann nur aus innerstem Grunde geschehen, von innen muß alles erblühen und sich festigen. Bauet ganz neu auf! — — —

FREUNDLICHKEIT

Achtet Freundlichkeit nicht gering! In jedem Fall ist es ein Sich-geben, ein inneres Aus-sich-herausgehen, eine Art, dem Nächsten entgegenzukommen. Es setzt ein gewisses Sich-bemühen voraus. Brücken können so geschlagen werden von Mensch zu Mensch, Brücken von feiner Art, die das Zusammenleben sehr erleichtern. Menschlicher wird der Umgang, in aller Nüchternheit der Jetztzeit, — es wirkt untereinander wie seelischer Sonnenschein!

Sich gegenseitig das Leben zu erleichtern, ist ein edles Bemühen, in dem Ihr nicht nachlassen solltet. Rechnet es dem anderen nicht auf, wie oft er freundlich war zu Euch! Lasset Eure Sonne scheinen über Gerechte und Ungerechte, ohne Euch beirren zu lassen! Ihr stehet für das Licht! Ihr wollt gut, und nur gut sein mit jedermann, — darnach handelt! Ihr werdet damit helfen, daß sich vieles aufhellt zwischen den Menschen. Lockerer und offener können sie sich „geben” im Umgang, — vieles wird entspannt und entkrampft, noch ehe Schwierigkeiten entstehen. Auch hier wieder: „Kleine Ursache, — große Wirkung!” Ihr wollt oft so große Taten vollbringen, die dem Guten zum Sieg verhelfen, — überseht dabei aber die täglichen kleinen Möglichkeiten, Gutes zu tun! Hättet Ihr nur ein wirklich liebevolles Herz, so wäre Euch vieles selbstverständlich und natürlich, — ohne Mahnungen und Anregungen dafür.

Denkt immer mehr an andere als an Euch! Beachtet Euren Nächsten, — sehet ihm offen entgegen! Vielleicht braucht er gerade heute einen verständnisvollen Blick, hält suchend Ausschau nach Trost und Mitgefühl, nach einem Menschenbild, das nicht enttäuscht! Habt Ihr noch nie erlebt, wie ein sonniger Mensch Euch den trüben Tag erhellte? Die Wirkung müßte Euch verblüfft haben! Wollt Ihr nicht anderen den gleichen Dienst erweisen? — Werdet zum Licht-Blick in dunklen Tagen! — — —

 

FRAUENSEGEN

Jede Frau sollte ein Segen sein für ihre Umgebung! Leichter öffnet sie sich dem Licht und allem Guten, sensibler ist sie eingestellt auf alles, was ihr begegnet, was sie erlebt, — und ahnungsvoll kann sie Weisheit und Rat aufnehmen, der andere noch nicht erreicht.

Wißt Ihr, welche Kostbarkeit Ihr an einer solchen Frau auf der Erde habt? — Unersetzlich ist sie in ihrer Art, unschätzbar ist ihr Wert für Euch alle! Feine Wirkungen gehen von ihr aus, in aller Stille, Feinsinnig ist ihr Denken und Empfinden, schmerzlich trifft sie Grobheit jeder Art in ihrem Inneren! Treibt Ihr rüden Umgang mit ihr, so verletzt Ihr ihre Seele! Ihr glaubt nicht, welchen Schaden Ihr damit anrichtet, — besonders für Euch selbst. Vermindert wird ihre feine Aufnahmefähigkeit, — für die eine lockere und gelöste Seelenhaltung die Vorbedingung bildet. Nicht jede Frau hat die innere Stärke, sich durch strenge Selbsterziehung und Gleichmut diese Seelenruhe unbedingt zu wahren! Hat sie es aber erst nötig, sich auch noch selbst zu verteidigen gegen üble Behandlung jeder Art, so treibt ihr sie in eine Position, die ihr nicht zukommt: sie wird zu aktiv und vergröbert durch Eure Schuld! Könnt Ihr ermessen, was Ihr Euch damit aufladet? Betrifft doch die Behinderung ihres wahren weiblichen Wirkens, als grundlegender Schaden nicht nur Euch selbst in der Rückwirkung, sondern die gesamte belebte Umwelt, in der sie lebt, das ganze Volk, — die Welt, in der Ihr lebt und noch viele feinere Bereiche! Denn weitreichend sind die zarten Empfindungen einer wahren Frau, — weitreichend und umfassend auch ihre hegenden und sorgenden Gedanken um das Wohlsein aller.

Fassungslos staunen würdet Ihr, wenn Ihr nur einmal sehen könntet, was alles eine Frau mit ungetrübtem Innenleben in Bewegung setzen kann, — aus der Stille heraus. Da lebt viel, — zur Freude von vielen! Es ist höchste Zeit, daß Ihr diesen Segen schützt! Ihr wißt nun, wie. — — —

 

ENTHALTSAMKEIT

Nicht alles habt Ihr in Fülle, auch nicht zu jeder Zeit. Es wäre Euch nicht gesund, denn auch der Wechsel erfrischt! Ihr habt das alle schon erfahren. Nicht umsonst freut Ihr Euch der wechselnden Jahreszeiten immer von Neuem! Falsch wäre es also, sich gegen dieses natürliche Geschehen zu wehren, — falsch auch, der eben vergangenen Periode nachzutrauern. Frischen Sinn verlangt die nächste Zeit, die Ihr mit spannungsfroher Erwartung beginnen sollt!

Mit der Natur zu gehen, mit ihren Kräften zu arbeiten, ist Euch schon beinahe fremd geworden, weil Ihr alles normen wollt und nach Eurem Eigensinn lenken. In mancher Hinsicht versucht Ihr sogar, den Ablauf in der Natur vergessen zu machen. Prüft Euch nur in Gedanken, — Ihr müßt das zugeben! Von sorgsamem Beachten aller Regelungen, die Ihr vorfandet, kann keine Rede sein, — noch weniger kennt Ihr Geduld und dankbares Sich-einfügen in das Naturgeschehen! Ihr habt das Empfangen, wenn die Natur sich verschenkt, schon fast verlernt, — dagegen wollt Ihr zu Unzeiten etwas erzwingen, das sich nicht geben will. Erkennt Ihr Euer unnatürliches Verhalten? Übt Euch darin, bescheiden und dankbar anzunehmen, was sich Euch bietet! Übersehet nichts und versäumt nicht die genau entsprechende Zeit dazu, — es ist alles geregelt! Ihr könnt Euch nicht ohne Schaden abseits stellen, oder gegen die Natur arbeiten. Ehe Ihr Herren sein wollt über das Gegebene, um es sicher zu führen, müßt Ihr Euch erst einfügen, und lernen, damit Ihr wissend werdet und weise handelt. Hilfe zum Lernen werdet Ihr immer finden, wenn Ihr sie sucht. Bestürzt werdet Ihr bald erkennen, welch’ falsche Wege die Menschheit geht, — wie sie der Natur abtrotzen will, was nicht von selber kommt, — und völlig verlernte, sich mit Zeiten des Mangels abzufinden! Ungeduld und Raffgier, unersättliches Verlangen kennzeichnet Eure jetzige Zeit. Hütet Euch, daß Ihr nicht auch in diesen Sog geratet!

Traget Mangel jeder Art mit Fassung, — und seid allezeit wachen Sinnes, um dankbar aufzunehmen, was sich Euch bietet! Es ist für alles gesorgt. — — —

EIGENTUMSANSPRUCH

Ihr beansprucht so vieles als Euer Eigentum, das Euch nicht zukommt! Doch merkt Ihr dies nicht. So, wie Ihr die Erde als Euer Eigentum betrachtet, mit der Ihr nach Gutdünken verfahren könnt, — die Ihr unter Euch aufteilt nach Eurem Ermessen, der Ihr mehr Schaden als Nutzen bringt durch Euer fehlerhaftes Tun, — so verfahrt Ihr in vielen Dingen rücksichtslos und egoistisch berechnend, allein zu Eurem Sondervorteil! Das ist gegen Gottes Gesetze, — denn diese sind das Maß, nicht Euer eingeengter Eigenwille, der so oft falsche Wege geht.

Wenn Ihr sehen könntet, in welche Schuldverstrickungen Ihr geratet, wenn Ihr nicht in allen Entscheidungen das Wohl der anderen mit bedenkt, — Ihr würdet wohl anders handeln, um Eure eigene Freiheit nicht zu gefährden. Um innerlich frei beweglich zu bleiben, statt unter lastendem Druck zu stehen. Vielfältig sind die Verquickungen zwischen den Menschen durch solches Tun, und nur schwer kann sich der Einzelne daraus befreien! Bedenket dieses gut bei allen Entschlüssen, die Ihr trefft, — schärft Euer Gewissen und versetzet Euch immer in die Lage der anderen Beteiligten, um recht zu handeln! Eure Liebe und Fürsorge muß das Gedeihen aller anderen mit umfassen, wenn Ihr plant. Euer Denken muß wirklich umfassend werden, indes Wortes genauer Bedeutung! Ihr seid Teile des Ganzen, — auf Zusammenspiel ist alles vom Grunde aus angelegt, — wer sich auf Kosten anderer bereichern will, stellt sich außerhalb dieses Ganzen, er fügt sich nicht ein, — ist kein förderndes Mitglied dieser Gemeinschaft: er schließt sich aus, — muß ausgeschlossen werden. So ist die Lage.

Wenn Ihr Euch davor hüten wollt, so stellt Euch um! Euer Erbarmen mit anderen muß gleich groß werden wie Euer Selbsterhaltungstrieb, — nur dann ist es gesund. Ihr erfahret auch selbst mehr Fürsorge von anderen, wenn diese Seelenhaltung erst allen selbstverständlich geworden ist. Menschenwürdig und lebenswert wird allen das Erdenleben dann erscheinen! Kräfte werden frei, die sonst an den Kampf um das Lebensrecht gebunden waren. Ein allgemeines Aufblühen kann beginnen, und die eigentlichen Gaben der Menschheit können sich dann erst frei entfalten, — zum Segen aller. — — —

BEHINDERUNG

Dabei denkt Ihr, — wie immer, —- an Zustände äußerer Art. Sicher sind diese sehr schmerzlich, — man muß aber bedenken, daß sie immer nur beschränkt bleiben auf den irdischen Körper, der vergänglich ist und bleibt. Viel schwerwiegender im Schicksalsablauf und von viel längerer Tragdauer sind Behinderungen des inneren Menschen, die von vielfältiger Art sein können. Es gehört dazu insbesondere das Binden des Willens durch den Willen eines anderen! Unbeweglichkeit bringt es mit sich, Unfähigkeit zu frei beweglichen Entschlüssen, eine Fesselung der Tatkraft, wodurch dem ganzen Umkreis viel Förderndes vorenthalten wird. Qualvoll sind oft die Befreiungsversuche solcher Menschen, die durch alle Lebendigkeit in ihrem Inneren dazu gedrängt werden, sich frei zu entfalten! — Hütet Euch davor, anderen Menschen Euren Willen aufzuzwingen, in welcher Form auch immer! Ihr fesselt nicht nur ihn, sondern auch Euch selbst auf lange, lange Zeit!

Behinderungen entstehen im Menschen auch durch schwerwiegende eigene Entschlüsse, die seine Handlungsfreiheit einschränken. Nicht jede Bindung, die er aus freiem Wollen eingeht, ist seiner Entwicklung förderlich! Er kann sich damit schwere Hemmnisse schaffen, die ihn zeitlebens bedrängen und unnötigen Druck erzeugen. Die ungünstigen Folgen eigener Entschlüsse kann nur er selbst wieder auflösen, wie er sie auch zuvor geschaffen hat, — kein Zweiter kann das für ihn tun. Bedenket also die Folgen, noch ehe Ihr Entschlüsse faßt, Entscheidungen fällt! Wenn es Euch zur guten Gewohnheit geworden ist, immer zuvor nach innen zu lauschen, Euch innen zu beraten, ehe Ihr handelt; — könnt Ihr nicht ganz falsch laufen. Euer eigener Wille muß Euren Weg gestalten, — kein anderer. Wenn Ihr Euch nicht wirklich frei fühlt für eine Entscheidung, so legt Euch noch nicht fest, — schaltet eine Zeit des Überdenkens ein. bis Euer Entschluß gereift ist. Auch dieses braucht seine Zeit. Achtet dieses Bedenken auch bei anderen, — bedrängt sie nicht zu vorschnellen Entscheidungen! Es könnte auch Euch noch bedrücken.

Wahret die innere Freiheit des Geistes! Das sei Euch gleich wichtig für Euch selbst, wie für andere! — — —

SCHWEIGSAMKEIT

Vieles Reden stört! — Wer sich und anderen die rechte Innerlichkeit wieder ermöglichen möchte, der sorge, daß mehr Stille bleibt zwischen den Menschen. Unruhig genug ist die Welt, wie Ihr sie gestaltet habt, — es gibt kaum noch Oasen der Ruhe, der Einkehr, des stillen Besinnens. Diese aber sind dem Menschen unabdingbar notwendig, da er kein Wesen der materiellen Welt ist, sondern höheren Ursprungs, und mit diesem seinem Ursprung wieder Verbindung finden muß. Ohne Ruhe und stille Einkehr sind Euch die Stimmen nicht vernehmbar, die Euch mahnen, stärken, trösten wollen in diesem Leben. Eure Sinne müssen sich dafür erst wieder entwickeln! Nur wenige unter Euch sind es, die sie wach und funktionsfähig erhielten, — und wenig genug achtet man sie. Es ist nicht außergewöhnlich, wenn sich ein Mensch innerlich geleitet weiß, — sondern das Normale. Das müßt Ihr bedenken. Und zu dieser Normalität müßt Ihr wieder zurückkehren!

Gleich einem Taucher ließet Ihr Euch auf den tiefsten Grund nieder, in fast lichtlose Umgebung. Ihr sollt aber immer wieder auftauchen können, um Euch des Lichtes zu freuen und frische Kraft zu schöpfen. Diese jeweilige Erholung müßt Ihr für Euch herbeiführen! Ihr steiget leicht, wenn Ihr Euch nicht zu sehr beschwertet. Ihr seid nicht dazu bestimmt, auf immer unten zu bleiben.

Sorget auch für Eure Mitmenschen, daß sie Ruhe finden möchten, wenn sie sie suchen! Achtet die Zeiten der gebotenen Stille deshalb mehr als bisher, — bedenket den Sinn und die Notwendigkeit! Erschreckend hoch ist schon jetzt die Zahl der gestörten Menschen, welche Hilfe in Anspruch nehmen müssen, um ihr seelisches Gleichgewicht wiederzufinden. Wollt Ihr die Zahl noch vermehren? — Mahnzeichen sind sie dafür, daß man das innere Leben nicht ungestraft verkümmern lassen darf, oder gar in seiner freien Entfaltung bewußt einengen und knebeln. Erkennet Euren höheren Ursprung und sorget auch in dieser Weise für ein menschenwürdiges Leben, das sich mit Leichtigkeit über den Stand des Tieres erhebt, —- der höheren inneren Anlage gemäß. Ihr werdet ganz neu zu leben beginnen! — — —

VERSCHWIEGENHEIT

Enttäuscht kein Vertrauen, das man Euch schenkt! — Wenn Euch ein Nebenmensch Einblick gewährt in sein eigenes Leben und Handeln, in seine Nöte und Schwierigkeiten, in seine Pläne und Absichten, — so ist das der Beweis seines Vertrauens zu Euch! Bei Euch hofft er auf Verständnis und Widerhall, vielleicht auf guten Rat, auf Ansporn, auf Bestätigung rechten Handelns. Eure Person erschien ihm vertrauenswürdig, so daß er sich Euch eröffnete. Viel habt Ihr zu verantworten, wenn Ihr solche Kenntnisse über Euren Nächsten wahllos unter die Menschen verstreut, — auch, wenn es in Unbedacht geschieht. Ihr richtet damit Leid an, und zumeist auch schweren Schaden, — seelisch und irdisch. Es geziemt Euch, gut zu bedenken, was Ihr tut, was Ihr aussprecht, was Ihr verschweigt!

Eigentlich dürfte es keinem von Euch unbekannt sein, wie schmerzlich es ist, mißdeutet zu werden oder ins Gerede zu kommen, — denn übles Reden ist heute so sehr verbreitet, daß kaum einer davon verschont bleibt. Wollt Ihr solchen Schmerz Eurem Nächsten zufügen? — Schärft Euer Gewissen in dieser Hinsicht, und werdet sehr vorsichtig, um dem Ruf Eures Nächsten nicht zu schaden! Es liefe seine Wege, und Ihr könntet es nicht mehr zurückziehen, — auch wenn Ihr es wünschtet.

Mit Verschwiegenheit würdet Ihr auch dazu helfen, dass gegenseitiges Vertrauen wieder mehr an Boden gewinnt und das allgemein verbreitete Mißtrauen verdrängt. Manche Seele, die sich nun in trostloser Einsamkeit verschließt oder sogar verkrampft, könnte im Aussprechen Klarheit finden oder mindestens Lockerung, — nach allem, was sich in ihr anstaute im Unverstanden-sein.

Nehmt Euch Zeit für Euren Nächsten! Helft, seelisches Leid zu verhüten oder zu beheben! Helft, — damit ein befreites Aufatmen durch die Menschheit gehen kann! Es ist des Menschen würdig, Erbarmen zu haben mit jedem, der Leid trägt. Setzet Euer Erbarmen rechtzeitig ein, um Leid zu verhüten, und Ihr tuet recht! — — —

BESINNLICHKEIT

Es wäre gut, wenn Ihr Euch immer wieder kurz besinnen würdet, was Ihr tut, — was Ihr aussprechen oder verschweigen wollt, — was Ihr anstrebt und auf welchem Wege. Klar muß Euer Ziel vor Euch liegen, — eines Menschenwesens würdig und erstrebenswert! Gewissenhaft müßt Ihr die Wahl der Mittel abwägen, damit Ihr Euch nicht schuldig macht, — anderen nicht schadet. Beweglich bleiben sollt Ihr in der Wahl der Wege: führt der eine nicht weiter, so schlagt einen anderen ein! Laßt Euch das Ziel nicht zerbrechen durch Schwierigkeiten, — haltet es unentwegt vor Augen und suchet gangbare Wege, um es zu erreichen! Tritt eine Entscheidung an Euch heran, so schaffet Euch Zeit zur Besinnung, ehe Ihr Euch festlegt! Überstürzet nichts! Wäget alles ab, prüfet Euch selbst, ehe Ihr etwas versprecht! Man soll sich auf Euer Wort verlassen können.

Würdet Ihr so handeln, Ihr kämet nicht unverhofft in Schwierigkeiten und Verwicklungen, aus denen Ihr Euch kaum noch befreien könnt ohne besondere Hilfe. Das Sichbesinnen braucht nicht viel an Zeit, — nur etwas Ruhe und Abgeschlossenheit, die Ihr Euch fast überall verschaffen könnt, wenn Ihr klug seid. Euer Verstand wird irdische Wege finden, um nach innerstem „Zug” handeln zu können! Hier ist er ein getreuer Diener, den Ihr schätzen könnt, wenn er seinen richtigen Platz einhält. Niemals überlaßt ihm aber die letzte Entscheidung! Diese muß immer in Eurem Inneren erstehen, sicher und gut. Keine rationalen und materiellen Gesichtspunkte dürfen den letzten Ausschlag geben, sondern allein Euer gewissenhaftes Abwägen von Recht und Unrecht, von Gut und Böse, — so ist es eines Menschen würdig, der im sittlichen Empfinden weit über dem Tiere steht für all’ sein Handeln.

Die Entwicklung Eures Gewissens muß Euch nun sehr wichtig werden! Ohne Anlehnung an traditionelle Normen und starre Regeln müßt Ihr es allein nach Eurem innersten Rechtsempfinden bilden, müßt sehr persönliche Entscheidungen treffen, — der jeweiligen Lage gemäß. Immer wird das Gewissen den Grad der eigenen Erkenntnisreife widerspiegeln: Je tiefer die Erkenntnisse, — desto empfindlicher wird das Gewissen reagieren; die eigene Einsichtsfähigkeit spielt dafür eine große Rolle. Jeder kann nur nach seiner besten Erkenntnis handeln, — das allerdings muß er. Er muß auch bemüht bleiben, diese seine Erkenntnisse zu vertiefen, seinen Erfahrungsbereich zu erweitern, um mehr Lebenskenntnis zu gewinnen. Gelegentlicher Rückblick und leichte Kontrolle des eigenen Handelns erleichtern dies, — Besinnlichkeit ist eine wirksame Hilfe dazu. Nützet sie! — — —

INNERES WALTEN

AIl’ Eure Würde und Größe kommt von innen! Ihr seid Geschöpfe einer höheren Stufe, seid höheren Ursprungs als alle anderen Geschöpfe auf der Erde. Selbstverständlich sollte es sein, daß Ihr Euch edler entwickelt als sie alle! Jede Eurer Taten sollte Zeugnis ablegen dafür. Zu Euren Taten aber gehört alles, was Ihr tut: Euer innerstes Meinen und Empfinden, Eure Gedanken, Eure Vorstellungswelt, Euer Sprechen, Euer Gestalten und Ausarbeiten von schöpferischen Ideen, — jede Eurer Handlungen als Mensch! Bedenket das und überlegt Euch, wie weit die Kreise ziehen dessen, was Ihr Menschen tut!

Ein lebendiges und mit Willen selbst gestaltetes Innenleben zeichnet Euch aus vor allem Lebenden auf der Erde und im weiten Umkreis. Immer handelt Ihr selbst, jeder Einzelne, — denn frei seid Ihr zu jeder Minute in der Entscheidung, was Ihr einlassen wollt in Eure innere Welt, oder welchem Ihr den Zugang verwehrt! Ihr nehmt die Anregungen auf für Eure Gedanken, die Euch beschäftigen, — oder bietet ein energisches: „Halt!- das ist unter meiner Würde!” Ihr seid die Herren in Euch selbst, kein anderer. Gebet auch keinem Macht darüber, Euer persönlichstes Wollen im Inneren zu bestimmen nach seiner Willkür! Frei seid Ihr geboren in diese Schöpfung, unbelastet und unbedrückt. Nach eigenem Willen habt Ihr Euch innerlich gebunden, abhängig gemacht oder in Schuld verquickt, und tut es noch heute, — jede Stunde neu. Und da wundert Ihr Euch, daß Ihr Euch nicht wohl fühlt in Eurem Inneren? Was habt Ihr Euch aufgeladen an innerem Gepäck, — das Euch nun drückt! Wahret Euch vor neuen Verquickungen, und lasset alte Bindungen in Geduld auslaufen! Sorget für Auflösung Eurer Schulden, die Euch drücken! Es müssen Taten gewesen sein, die der Liebe entbehrten, die also gegen das Grundgesetz der Liebe in der Schöpfung verstießen. — Durch selbstlose Taten des Wohlwollens, der einfachen Güte und schlichten Hilfsbereitschaft gegenüber jedem Geschöpf könnt Ihr einen gesetzmäßigen Ausgleich herbeiführen, eine Auflösung der drückenden Seelenlasten. Eure Liebe macht Euch frei, — Euer Helfen und Verströmen, — immer leichter wird Euch werden, bis Ihr frei aufatmen könnt, gelöst und froh. Und dann beginnt Ihr erst zu leben! Fasset neuen Mut und beginnt noch heute! — — —

MENSCHENVERACHTUNG

Was gilt Euch noch ein Menschenleben? — Es sind so viele jetzt, und sie treten in solchen Mengen zusammen auf, dass Ihr das rechte Maß verloren habt. Angesichts dieser Massen scheint Euch der Einzelne nicht mehr viel zu gelten! Ob man eines oder viele dieser Leben auslöscht, — ob sie in Mengen dahingerafft werden, — es scheint Euch unerheblich, bewohnt doch sowieso eine Überzahl an Menschen diese Erde! So denken sehr viele von Euch heute. Wen erbarmt denn noch das einzelne Leben? Abgesehen von dem Wunderwerk des menschlichen Körpers, dem Ihr ruchlos Schaden zufügt in mancherlei Weise, — geht es um die Manifestation einer Geistpersönlichkeit aus anderen Ebenen, der Ihr auf solche Weise mutwillig ihr Handlungsvermögen beschneidet. Wenigstens ahnen könntet Ihr, dass jeder Mensch hier ist, um sein längst begonnenes Schicksal auszutragen, — daß er durch genaue Fügungen in Verhältnisse geboren wurde, die ihm diesmal nötig sind im Erleben, um sich vollständig und vielseitig weiterzubilden als Person. Auch und gerade die Schwierigkeiten helfen dazu, daß er sich entwickelt und stark wird im Geiste, weil sie alle seine Fähigkeiten aufrufen. Und Ihr greift nach Gutdünken ein, um diese seine Chancen zu schmälern oder zu zerstören, die ihm zur Hilfe geboten wurden! Erdreistet Ihr Euch, den Herrn zu spielen über Leben und Tod? Greift Ihr mit frevelnder Hand in sein Schicksal ein, um seine Lebensbedingungen zu verschlechtern? Glaubt ja nicht, dass solches Tun spurlos bleibt für Euch! Es wird sich an Euch hängen als Schuld und Euren Weg erschweren.

Es geziemt Euch, Achtung zu haben vor jeder Lebensform! Dieses Empfinden liegt in Euch zu Grunde von allem Anfang an, und nur durch ständige Abstumpfung könnt Ihr Euch den Sinn dafür verderben. Laßt Euer Erbarmen wieder wachsen gegenüber jeder Kreatur, die zum Leben kam! Es müßte Euch erbarmen, zu helfen: ihr Geschick zu tragen, den Sinn zu erkennen, das Ziel zu ahnen, dem alles zustrebt. Keiner sollte ohne Anteilnahme leben müssen, ohne Mitgefühl und tätige Hilfsbereitschaft der anderen! Versetzt Euch in ihre Lage, — intensiv und mit aller Vorstellungskraft, die Euch gegeben ist, — wie dankbar wäret Ihr für Beistand jeder Art! Es müßte Euer Verhalten ändern. In gegenseitigem Verständnis aber würde Eure Menschenwelt wieder sehr an Würde und Wert gewinnen für alle, — denn Dankbarkeit und Liebe würden zwischen Euch strömen!

HERRLICHKEIT

Ahnt Ihr noch etwas von der Herrlichkeit der Himmel? — Von dort nahm alles seinen Anfang, dort ist die ursprüngliche Welt, — alles andere hat sich nachentwickelt, — diesen ersten Ursprüngen folgend. Das ist der Grund, weshalb Ihr hier auf Erden noch Unvollkommenheiten finden könnt und mangelhafte Entwicklung aller Wesen. Die Vollkommenheit findet Ihr in der Höhe, weit über Eurem Begreifen, wohin Euer Denken nicht mehr reichen kann. Denkt Euch das Höchste, was Euch vorzustellen möglich ist: es kann und wird immer nur menschlichem Bereich entsprechen! Es ist die Grenze Eurer Denkwelt, die Ihr erreicht, — nichts Höheres, trotz aller Mühe, aller Liebe, allen festen Glaubens, den Ihr in Euch tragt.

Nur ahnungsweise, nur in unnennbaren Empfindungen könnt Ihr höher reichen, könnt einen Begriff für „Ewigkeit”, „Erhabenheit” in Euch formen. Nur in großer Erschütterung Eures Inneren könnt ihr etwas von der gewaltigen, strahlenden Fülle der Höhen aller Himmel wahrnehmen, staunend und ergriffen, — nur in Bildern, in ausschnittsweisen Visionen kann Euch etwas von der Wirklichkeit höherer Daseinssphären vor Euer inneres Auge gestellt werden, — Eure Augen, Eure Sinne wären nicht fähig, mehr zu erkennen.

Bescheidet Euch mit dem, was Euch gegeben wurde, lebet innerlich offen und natürlich, — es wird Euch immer zufließen, was Ihr wirklich braucht! Ordnet Eure Welt richtig ein in das Gefüge des Ganzen, fühlt Euch verantwortlich als Lehensträger für das allgemeine Wohlergehen alles Gewordenen, — es trägt und erhält auch Euch! Verbunden seid und bleibt Ihr dem Ursprung alles Lebens; auf vielfältige Weise seid Ihr strahlungsmäßig verbunden allen aufbauenden Kräften, die das Ganze tragen und gestalten, — Ihr bleibet in das Ganze eingeschlossen, könnt nicht daraus stürzen oder fallen: Ihr seid darin geborgen! Das nehmt als festen Trost, — in aller Bedrängnis, die Euch trifft. Pfleget alles, was Euch die Ahnung der höheren Welten vermitteln kann, — in welcher Form auch immer, — auf feinsten Strahlungswegen wird Euch Stärkung zufließen und aufrichtende Kraft, im selben Maße, wie Ihr Euch sehnsuchtsvoll erschließet. — Dank wird Euch erfüllen! — — —