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Зов к духу

Randolph Freeman-Eales

I M A N U E L – der Menschensohn

1969

Über den menschgewordenen HERRN der Welten zu schreiben, ist kein leichtes Unternehmen. Denn Menschenworte reichen nicht aus, jene Strahlung zu treffen, die die Wesensart des Menschensohnes IMANUEL kennzeichnete.

Die Grals-Chronik (z.Zt. noch unveröffentlicht) enthält Aufzeichnungen von Kreuzträgern, die den HERRN persönlich erleben durften , die ihn sahen und sprachen, wie die Apostel einstens den Gottessohn Jesus erlebten.

Als ich Abd-ru-shin (Sohn des Lichtes) zum ersten Male in seinem Arbeitsraum in „Gralshöhe“ gegenübertrat, zwang mich die Kraft seiner Ausstrahlung auf die Kniee. Noch nie zuvor hatte ich dieses zwingende Empfinden bei einem Menschen, ich hätte es für unwürdig, ja lächerlich erachtet.

Nachdem der HERR mich zu erheben geheißen, legte ich – weiterer Empfindung folgend – meinen linken Arm wie zum Schutze um seine etwas kleinere Gestalt. Dieses geschah aus einem Impuls geistiger Art, denn mein Ich entsann sich blitzartig einer Begebenheit aus längst verklungenen Erdentagen, doch der Verstand wußte es nicht mehr.

Ergreifend hatten auf mich auch jene wenigen Worte eines einfachen Schweizers vom Lande gewirkt, der mit mir auf der Ofenbank im Eßraum des Gralshauses um die Jahreswende 1930/31 saß, harrend wie ich, vom HERRN das 1. Mal empfangen zu werden. „Ja, ist es nicht unglaublich, daß man hier im Hause eines Gottessohnes sitzen darf, ihn sehen und sprechen kann, wie einst die Nazarener den Heiland erlebten.“

Mein erster Blick auf IMANUEL fiel jedoch am Vormittag der Sternen-Feier anno 1930 im Barackentempel auf dem Vomperberg, der heute nicht mehr steht. Dieser Barackentempel, unterhalb des Weberhofes gelegen, war wirklich „die Hütte Gottes bei den Menschen“, wie der Prophet Jessaias sie vor Jahrtausenden schauen durfte.

Der Raum war noch verdunkelt, die kleinen Fenster mit lila Stoff verhangen. Tannenreise dufteten und sieben Kerzen brannten auf dem weißgedeckten Tisch des HERRN, sich im golden-leuchtenden Becher des Grals mit dem Kreuz darauf brechend.

Im Halbkreis um diesen Altar saßen die ersten Jünger. Orgelton, von der Hand Friedrich Mörbitz gemeistert, bereitete die erschütterten Seelen der sich öffnenden Menschengeister für die hohe Gralsfeier. Unwillkürlich faßte ich mich an die Stirn, nachzuprüfen, ob ich mich selbst noch fühle. So überirdisch war die Schwingung, so mit Geisteskraft geladen die Atmosphäre. Ich vermeinte, in einer anderen Welt zu schweben. Dann teilte sich der weiße Vorhang hinter dem Altar und unter Vorantritt von Frau MARIA im schwarzsamtenen kreuzbestickten Mantel erschien der LICHTFÜRST. Wie ein Aufleuchten glitt es durch den Raum, das selbst die wächsernen Kerzen überstrahlte, als nun das „lebende Wort“ der MENSCHENSOHN in violettem Mantel und weißem Gewand Seine Offenbarung kündete. Da fiel auch mir die letzte Binde vor dem Geistesauge, der Lichtstrahl hatte meinen Kern durchdrungen: ich schaute den HERRN, ich erkannte das LICHT, ich fand die WAHRHEIT!

Nach Verlesung Seiner Botschaft schritt IMANUEL zur weihevollen Versiegelung. Namentlich wurden die zu Versiegelnden aufgerufen, die in Gruppen von je fünf bis sieben vor dem MENSCHENSOHN niederknieten, von IHM das Siegel Seiner Sendung, das Zeichen des gleichschenkligen Kreuzes auf ihre Stirn zu erhalten:

„Mit der Reinheit dieses Wassers gebe ich Euch nun das Zeichen MEINES VATERS, unseres GOTTES und HERRN, das Euch IHM zu eigen macht und dem LICHTE vermählt.

Nehmt auf die Kraft des HEILIGEN GEISTES, die Euch schützend, führen und erleuchten wird, so lange Ihr derm LICHTE zustrebt!“ AMEN.

Segnend ließ ER Seine Hand noch auf jedem Haupte ruhen, aus dem Born Seines Ursprungs den Funken der Kraft zur geistigen Wiedergeburt süendend.

Hierauf wurden die Empfänger des goldenen Kreuzes gerufen. Der HERR segnete auch sie, die Knappen des zukünftigen Gralsreiches auf Erden: „Ich sende Euch! Hierin liegt Sieg!“

Das Heilige Gralsmahl des Neuen Bundes stellte den Höhepunkt der Feier dar. Er gipfelte in der Vermittlung der GOTTESKRAFT durch den Menschensohn IMANUEL, den nunmehrigen Vermittler zwischen GOTT und Menschheit, solange diese auf der Erde bestehen bleibt:

„Stehet in Ehrfurcht und im Geist, auf daß der Segen des ALLMÄCHTIGEN nicht an Euch vorüber gehe!“

Rund neun Jahre währte das Wirken des MENSCHENSOHNES auf dem Berge des Heiles, Erfüllung auf Erfüllung folgte, doch die Menschen ahnten bis auf wenige nichts, was sich in der Stille unter dem Lichtschacht vollzog.

Dann aber schlug die Macht der Finsternis, das Dunkel Luzifers, des gestürzten Erzengels, noch einmal zu, was Lichtkraft zum Erstehen brachte. Und schon setzten auch die stofflichen Auswirkungen des „Jüngsten Gerichtes” ein.

Als mir selbst, aber fern der Walstatt des durch die Nazi-Katastrophe so schwer bedrängten und geprüften deutschen Volkes, in dem der HERR als PARZIVAL einst zum zweiten Male inkarnierte, als mir inmitten der Metropole des britischen Weltreiches die unerwartete Kunde vom Hinübergehen IAMNUELS wurde, meinte ich den Boden wanken zu fühlen. Und fern der Erdenheimat des MENSCHENSOHNES erlebte ich im Geiste Sein irdisches Begräbnis in Seiner Geburtsstadt Bischofswerda in der sächsischen Lausitz. –

Noch steht hoheitsvoll vor mir im Geiste Seine erlauchte Gestalt, jenes wundersame Lächeln göttlichen Wissens auf Seinem hehren Antlitz, Milde ausstrahlend und doch auch herbe Strenge. Tief unergürndliche leuchtende Augensterne gleich Weltensonnen, als schauten sie Gestade, die nie ein Menschengeist, wenn auch in höchster Reife, je zu erreichen vermag. König IMANUEL, GOTT von GOTT – Wir danken Dir!